[High End] Dali: Wert der Komponenten sekundär

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Lautsprecher-Hersteller Dali wird bei der 30. High End (19. bis 22. Mai) seine neuesten Entwicklungen präsentieren. Frank Hagemann, Marketing-Manager von Dali, stand dem Auerbach Verlag vorher in einem Interview Rede und Antwort.

Herr Hagemann, welchen Stellenwert hat die High End als Messe für die Einführung neuer Produkte aus Ihrem Hause?
 
Hagemann: Die High End in München spielt für Dali eine wichtige Rolle, ist es doch heute die bedeutendste Messeveranstaltung für kultivierte Klangreproduktion in Europa. Neben der Präsentation unseres Leistungsspektrums gelingt es uns dort mit nahezu allen europäischen Partnern in Kontakt zu treten, manchmal sogar über die europäischen Grenzen hinaus.
 
Welche Neuheiten werden Sie zeigen?
 
Hagemann: Dieses Jahr stehen für uns zwei bedeutende Neuheiten auf der High End in München im Fokus. Zum einen wird unsere bestehende Fazon-Serie um einen Standlautsprecher ergänzt. Fazon besteht bislang aus designaffinen Satelliten bzw. LCR-Lautsprechern und zwei Subwoofer-Modellen. Uns fehlt bislang das „Statement“ für diese Serie, der Standlautsprecher.
 
Hier zeigen wir den neuen Fazon F5, der nicht nur formschön gestaltet ist und in hochwertiger Hochglanz-Lackierung in schwarz oder weiß angeboten wird, sondern durch seine einzigartige Konzeption auch den audiophilen Hörer schwer beeindrucken wird. Der UVP wird um EUR 3 000 für das Paar liegen.
 
Weiterhin zeigen wir erstmals die neue Einstiegsserie Zensor. Auch hier gilt, dass die Performance des Lautsprechers von Grund auf überzeugt und zudem mit einer schwarzen Hochglanzfront auch „das Auge mithört“. Ein Kompakt- und zwei Standlautsprechermodelle werde durch einen Center und einen Sub zu einer vollständigen Serie ergänzt. Die Preise beginnen ab günstigen 119 Euro proStück.
 
Was ist für Sie High End bzw. wann fängt High End an?
 
Hagemann: Das ist eine gute und wichtige Frage, über die ich schon viel diskutiert habe. Die Bedeutung dieses Begriffes liegt immer im Auge des Betrachters. Für mich bedeutet High End, dass ich mit der Kombination von verschiedenen Komponenten eine bestmögliche Klangreproduktion erreiche.
 
Wichtig ist: der Wert der Komponenten ist sekundär, dass Ergebnis steht im Vordergrund. High End kann bereits mit einem minimalistischen System erreicht werden: kleiner Raum, spartanische Hifi-Bausteine gepaart mit guten Klein- oder Kompaktlautsprechern, wie der Mentor Menuett. Der Klang und das Ohr entscheiden was High End ist, nicht der Geldbeutel.

Darf es 2011 Ihrer Meinung nach für den Verbraucher wieder ein bisschen „mehr“ sein?
 
Hagemann: Ja, definitiv: mehr Qualität, mehr Klang, mehr Leistung für das Geld, das der Verbraucher auszugeben bereit ist. Sie dachten mehr in Bezug auf die Höhe der Preise? Nein, keine Preiserhöhung aus unserem Hause.
 
Wenn wir über High End reden – reden wir damit auch zwangsläufig über „High End – Preise“?
 
Hagemann: Wie ich schon in der vorherigen Antwort zum Ausdruck gebracht habe, High End ist keine Frage des Geldes. Selbstverständlich sind auch hier Grenzen zu ziehen, so kann ich kaum für 299 Euro ein komplettes System erwerben und von Klangqualität à la High End sprechen. Allerdings bedeutet dies ebenso wenig, dass ich mehrere zehntausend Euro auf den Tisch legen muss, um High End zu sein. Der Verbraucher selbst entscheidet, wo für ihn selbst High End beginnt (und auch endet).

 
Ist High End Ihrer Meinung nach auch ein Stück Lebensgefühl und Verständnis des Kunden?
 
Hagemann: Sicherlich ist der Bereich Hifi und wirkliches Musikhören ein Stück Lebensgefühl, solange wir nicht von einem „Hintergrundrauschen“ sprechen. Ich bestreite, dass hierzu ausschließlich High End gehört. Dennoch haben wir viele Kunden, die aus ihrem Interesse für Hifi ein Hobby gemacht haben und ihre Systeme zu Hause immer weiter optimiert haben. Irgendwann sind aus diesen Hifi-Enthusiasten echte High-Ender geworden – mit Leib und Seele – und Lebensgefühl.

 
Vielen Dank für das Gespräch.[Red]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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