Hollywood im Fortsetzungsfieber: Das Gleiche mal anders

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Hollywoods Produzenten reiben sich die Hände, denn Fortsetzungsfilme erweisen sich derzeit als lukrative Investitionen. Alte Geschichten im neuen Gewand sollen auch in diesem Jahr die Kinosäle füllen.

Warum Neues wagen, wenn auch bewährte Wege die Kinokasse klingeln lassen? Manch Hollywood-Produzent mag sich das fragen, wenn er das Sequel einer erfolgreichen Filmreihe plant. Auffällig oft lässt die Traumfabrik derzeit bewährte Actionhelden auf die Leinwand zurückkehren – ob Tom Cruise in „Mission: Impossible 4“ (Kinostart 15. Dezember) oder Bruce Willis in „Stirb langsam 5“ (Kinostart 2012). Von diesem Donnerstag an lässt Vin Diesel im fünften Teil von „Fast & Furious“ die Reifen quietschen. Bei der Filmkritik fallen die Sequels zumeist auf Ungnade, die Kinokassen klingeln trotzdem.
 
„Stirb langsam“: Wo Cop John McClane eine ruhige Kugel schieben will, kreuzen Schwerverbrecher auf. Treffsicher schießt sich Bruce Willis seit 1988 in der Rolle des verschrobenen Polizisten durch bislang vier Spielfilme der Reihe, sein fünfter Auftritt soll 2012 folgen. Ein „Die Hard“-Ende ist nicht in Sicht: Bei einem Besuch in Berlin sagte Willis 2010 scherzhaft, er wolle noch im hohen Alter für „Stirb langsam“ vor der Kamera stehen. Unter Actionfans hat McClane mit seinen Sprüchen wie „Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke“ Kultstatus. Einspielergebnis der ersten vier Filme: 1,13 Milliarden US-Dollar (etwa 775 Millionen Euro).
 
„Mission: Impossible“: Der Titel der Action-Reihe ist für Tom Cruise alles andere als Programm – denn unmöglich ist für den von ihm gespielten Agenten Ethan Hunt nichts. Mal klaut er kopfüber von der Decke baumelnd wichtige Daten im CIA -Hauptquartier, mal schlüpft er in die lebensechte Gesichtsmaske eines Bösewichts. Seit 1996 ist Cruise top secret unterwegs: Bei seinem ersten Auftritt gab es einige überraschende Wendungen, die Teile 2 und 3 wurden dann zunehmend actionlastig. Knapp eine Milliarde Euro spülten die drei Großproduktionen in die Kassen – zuletzt mit fallender Tendenz. Hauptdarsteller Cruise profitierte auch als Coproduzent vom Blockbuster-Geldsegen. Kurz vor Weihnachten soll er abermals als Ethan Hunt auf die Leinwand zurückkehren.

„Resident Evil“: Eine ähnliche Story ist irgendwann ganz schön ausgelutscht? Pustekuchen, sagen sich die Macher der Computerspiel-Verfilmung. Ein Blick auf die Zahlen gibt ihnen Recht: Seit 2002 metzelt sich Milla Jovovich als feminine Kampfmaschine durch Berge von Zombies und zieht immer mehr Kinofans in den Bann: Von Part zu Part stieg das Einspielergebnis. Insgesamt brachten die Streifen umgerechnet rund 450 Millionen Euro ein. Wenn 2012 „Resident Evil 5“ folgt, wird es wohl erneut verbale Prügel der Filmkritik setzen – und dies wird erneut an den Hollywood-Machern abperlen. Übrigens: Der verstorbene deutsche Produzent Bernd Eichinger saß bei der „Resident Evil“-Reihe mit im Boot.
 
„X-Men“: Der Kampf zwischen guten Mutanten und bösen Mutanten geht im Juni in die fünfte Runde, wenn „X-Men: Erste Entscheidung“ in die Kinos kommt. Diesmal ist es ein sogenanntes Prequel, in dem die Vorgeschichte des Kino-Spektakels erzählt wird – neue X-Men-Gesichter wie James McAvoy („Abbitte“) machen die historische Kuba-Krise 1961 zum Beginn der Mutanten-Schlacht. Einspielergebnis der bisherigen vier Marvel-Comicverfilmungen: 1,05 Milliarden Euro.
 
„The Fast & The Furious“: In schnellen Autos beeindrucken durchtrainierte Männer spärlich bekleidete Frauen, die sich gern mal lasziv räkeln: Das Erfolgsrezept der Überfall- und Autorenn-Filmreihe ist simpel, aber effektiv. Die Produzenten und Kinobetreiber durften sich bislang über insgesamt etwa 650 Millionen Euro freuen – es stört sie wenig, dass die Story im Kugelhagel großkalibriger Waffen ziemlich löchrig ist.
 
„Transformers“: Eine Blechlawine der anderen Art wird in der neuen Großproduktion von Action-Spezialist Michael Bay („Armageddon“) erwartet, wenn die Roboter Autobots mal wieder die Welt retten wollen (Kinostart 30. Juni). Die ersten beiden Streifen spielten 1,06 Milliarden Euro ein. Der neue Part soll es in 3D noch mehr krachenlassen. [Wolf von Dewitz]

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