IPTV bei 1&1: Rückschritt oder Fortschritt?

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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1&1 setzt beim Thema IPTV seit den letzten Dezembertagen auf eine eigene TV-Lösung. Unterschiede sind nicht nur bei der Sendervielfalt und den Preisen zu finden, sondern auch bei der Technik.

IPTV-Angebote lassen sich auf verschiedene Weisen zum Kunden transportieren. Zum einen als Multicaststream, bei dem mehrere Empfänger auf einen Stream zurückgreifen, zum anderen als Unicaststream, bei dem jeder Empfänger vom Server seinen eigenen Stream abholt. Der bisherige Dienstleister für das IPTV-Angebot von 1&1, Entertain TV, mit dem 1&1 nun nicht mehr zusammenarbeitet, überträgt seine Signale im Multicast-Verfahren, das neue Paket wird hingegen als Unicast übertragen. Vor allem bei Mehrfachnutzung kann dies für Probleme sorgen, da der gleichzeitige Abruf eines Senders an zwei Geräten doppelte Bandbreite benötigt. 1&1 schlichtet allerdings und teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit, dass die Nutzung von bis zu drei Streams parallel möglich ist.

Ein Grund für die Wahl der Unicast Methode liegt darin, dass das neue IPTV-Angebot von 1&1 ausschließlich auf die Cloudarchivierung setzt. Die ausgegebenen Receiver von Abox42 besitzen weder ein internes Speichermedium noch lassen sich externe Datenträger an ihnen betreiben. In der Grundversion stellt der Anbieter seinen Kunden zehn Stunden Onlinespeicher zur Verfügung. Wer mehr will muss zusätzlichen Speicher buchen. 100 Stunden schlagen dabei mit 2,99 Euro monatlich zu Buche, 200 Stunden kosten bereits 4,99 Euro im Monat.
 
Aufnahmefreunde werden somit richtig zur Kasse gebeten. Einziger Vorteil der Lösung: Von allen Geräten – auch von Tablet oder Smartphone – kann jederzeit auf die Aufnahmen zugegriffen werden. Allerdings ist die Wiedergabe nur bei aktiver Internetverbindung möglich, es fällt für jede Wiedergabe erneut Traffic an und bei einem Anbieterwechsel sind alle Aufnahmen weg. Letzteres passiert aber auch bei anderen Anbietern, etwa all jene die auf Mietreceiver setzen. 
 
Zudem wird über den gewählten Unicast-Verbreitungsweg auch die CatchUp-TV-Funktion bereitgestellt. Diese wird zumindest eingeschränkt für einen Großteil der verbreiteten Sender angeboten. CatchUp TV bedeutet, dass eine laufende Sendung – sofern es der TV-Anbieter erlaubt – mittels Tastendruck neu gestartet werden kann. [rp]

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