Industrie warnt vor „Kollateralschäden“ bei EU-Digitalsteuer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Industrieverband BDI hat im Falle einer stärkeren Besteuerung von Digitalkonzernen vor „Kollateralschäden“ gewarnt.

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagte am Dienstag in Berlin, das Ziel der EU, digitale Umsätze steuerlich stärker zu erfassen, sei politisch nachvollziehbar. Dies wirke sich aber auf die Industrie aus. „Unsere Unternehmen verfolgen zunehmend digitale Geschäftsmodelle. Während sie ihre Produkte und Prozesse digitalisieren, sind sie von zusätzlichen Steuerlasten betroffen.“

Die EU-Kommission erwägt, drei Prozent Umsatzsteuer von Digitalkonzernen in Europa zu erheben. Mit dem Vorschlag soll das Problem behoben werden, dass Konzerne wie Google und Facebook in den meisten EU-Ländern keine versteuerbaren Firmensitze haben. Sie haben aber in praktisch in allen Ländern eine Wertschöpfung. Die Gewinne werden jedoch grenzüberschreitend im Netz erzeugt – anders als bei Industrieunternehmen mit Fabriken in einem bestimmten Land. Der Vorstoß war auch Thema beim Treffen der G20-Finanzminister in Buenos Aires.
 
Lang schlug ein „international koordiniertes Vorgehen“ vor. „Es ist sinnvoll, die Digitalisierung durch weltweit harmonisierte steuerliche Rahmenbedingungen zu fördern. Sonst droht ein schärferer Steuerwettbewerb, der den einzelnen Staaten schaden würde, besonders zwischen der EU und den USA. Dies würde das Risiko eines Handelskonfliktes verstärken.“

[dpa]

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2 Kommentare im Forum

  1. Für solche "Kollateralschäden" zeichnet sich der BDI wie einzelne Unternehmen selbst dafür verantwortlich. Der BDI hat eh nur bestimmte Unternehmen im Blick, obwohl er für Groß, Mittel und Klein Verantwortung trägt und dabei eine Balance abwägen muss. Aber das verhält sich ja wie mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die auch nur bestimmte Ärzte vertritt, wo es auch Ärzte gibt die die KV kritisieren - nach Hart aber fair-Talkgast. Genau so verhält sich das mit dem BDI und das sagt ein Unternehmer. Also diese "Interessenvertretungen" sind auch nicht mehr das was sie mal waren und sein sollten. Es werden nur die Großunternehmen im Blick gehalten, obwohl man immer vom "Mittelstand" schwafelt und redet die Großunternehmen in den Mittelstand runter. Diese Vorstände und Interessenvertreter gehören auf Hartz IV gesetzt, damit die mal zu Empathie und Verstand kommen! Mittelstand sind mittelständische Untenrehmen die keine Milliarden erwischenten, wie Großunternehmen à la VW, BMW, Apfel & Co.!
  2. Klar "warnen" die Idustrieverbände, sie wollen ja weiter abzocken und den Staat um die norwendigen Steuern für das Allgemeinwohl betrügen. Wir wollten diesen Schurken klarmachen, dass auch sie zum Gemeinwohl ihren Beitrag leisten müssen.
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