Infrastrukturexperte: „Analog-TV war gestern“

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Mit Unitymedia schaltet in Deutschland der erste Kabelnetzbetreiber in Kürze analoges Fernsehen komplett ab. Was bedeutet das für die Kunden des Netzbetreibers?

Dem digitalen Fernsehen gehört in Deutschland ganz die Zukunft. Das hat sich mittlerweile auch bei Kabelnetzbetreibern herumgesprochen. Analog ganz abschalten will derzeit aber nur Unitymedia, welche die Netze in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg verantworten.
 
„Warum hat es so lange gedauert bis die ersten Regionen in Deutschland den kompletten Analogausstieg wagen?“, fragt der frühere CEO der Kabel Deutschland, Dr. Hans-Ullrich Wenge mit Blick auf die deutschen Kabelnetzbetreiber und hat in seiner Kolumne in der DF-Schwesterpublikation DIGITAL INSIDER auch die Antwort parat: „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss man feststellen, dass die Kabelnetzbetreiber an der Beibehaltung der analogen Verbreitungsstruktur lange Zeit weit mehr verdienen konnten, als seinerzeit bei einem plötzlichen Umstieg auf digitale Technik. Zudem war es ohne Zusatzbox und ohne neuen Fernseher für die Kunden möglich, schon rund 40 Programme im seinerzeit normalen Standard (SD) zu schauen.“

Dennoch: Die TV-Digitalisierung hat nun längst die meisten deutschen Wohnzimmer erreicht, nicht zuletzt durch den Einzug des Flachbildschirms in die Wohnzimmer und den hochauflösenden HDTV-Standard. Zeit für Unitymedia, nun mit der Analogabschaltung Vorreiter in der Kabelnetzen zu werden.
 
Digitalisierung werde auch der Unitymedia-Muttergesellschaft Liberty mehr Geld in die Kassen spülen können – „langfristig gesehen selbstverständlich“, meint Wenge und verweist auf die Vorteile für Kunden von Unitymedia: „Das bedeutet Kapazitätsoptimierung, die durch den Einsatz des wesentlich effektiveren Docsis 3.1 Standards auch dem Kunden zugute kommen wird. Schnellere Surfgeschwindigkeiten, mehr Qualität durch ein neue geordnetes Frequenzspektrum, das zukunftssicher ausgebaut ist. Analog-TV war gestern und ist nun endgültig vorbei“, so Wenge.
 
Weitere Gedanken von Hans-Ullrich Wenge zur heutigen Mediennutzung, der benötigten Infrastruktur und dem notwendigen Wandel finden sich in seiner Kolumne im DIGITAL INSIDER, den es im Abo unter Heftkaufen.de und per App für Android und iOS gibt. [th]

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38 Kommentare im Forum

  1. Und wieder kein Wort über UKW.... Ob das in der von ihm geschriebenen Kolumne anders ist, könnte vielleicht ein Heft-Besitzer sagen...
  2. Wo liest du da etwas von Wettbewerbsverzerrung raus? Fakt ist, dass ein Kabelnetzbetreiber an leerstehenden Kanälen nichts verdient. Die Platz ist erst in letzter Zeit durch schnelles Kabelinternet und HD-TV knapp geworden, vorher gab es eigentlich keinen Grund analoges Fernsehen abzuschalten.
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