Integrierte Mediennutzung: Experten diskutieren Lösungen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Auf dem 20. Symposium der Deutschen TV-Plattform haben mehr als 100 Teilnehmer am 27. Oktober den Trend zur integrierten Mediennutzung in den Mittelpunkt gerückt. Außerdem stieß die begleitende Ausstellung innovativer Produkte und Dienste auf hohes Interesse.

Derzeit entwickelten sich Digitaler Rundfunk, Mobilfunk und Internet auf Grundlage von Standards und Spezifikationen dynamisch weiter, teilte der Verein Deutsche TV-Plattform am Wochenende mit. Der Normalverbraucher wolle die Vielfalt der Medien immer häufiger unabhängig von Ort, Zeit und Verbreitungsweg nutzen.
 
Derzeit bestehe jedoch auf dem Markt eine „gewissen Unordnung“ und ein dringender Bedarf an „Synchronisation“ erklärte Gerhard Schaas, Vorsitzender der Deutschen TV-Plattform, die derzeitige Marktdiskusion bei der Eröffnung des 20. Symposiums. Wichtig für die Entwicklung des Marktes seien vielmehr nutzerfreundliche Lösungen in modernen Endgeräten, damit sich die Nutzer in der einer nahezu grenzenlosen Vernetzung nicht verirrten.
 
In einer zukünftigen noch stärker vernetzten Welt erweise sich der Satellit „mit seiner Multitasking-Fähigkeit als effizientes Instrument vielfältiger Inhalte-Verteilung“, sagte Volker Steiner, Managing Director vom Satellitenbetreiber Eutelsat Deutschland. Allerdings seien auch die Möglichkeiten des neuen Standards wie DVB-C2 im moderne Kabelnetz nicht zu unterschätzen, verdeutlichte Christoph Schaaf, Leiter Neue Technologien bei Kabel Deutschland.

Jan Zöllner vom Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig hingegen schilderte die Vorzüge des weiterentwickelten terrestrischen Standards DVB-T2 sowie dessen Variante DVB-T2 lite für den mobilen Medienkonsum. Dass auch der neue Mobilfunkstandard Long Term Evolution (LTE) beachtliche Kapazitäten für Bewegtbildübertragungen bietet, zeigte Jörg Huschke vom Mobilfunkhersteller Ericsson Germany auf.
 
Thorsten Herfet von der Universität des Saarlandes analysierte die derzeitigen Vor- und Nachteile diverser Varianten der Video- und Fernseh-Verbreitung via Internet und  appellierte an alle Beteiligten, gerade für die IP-Verbreitung „gemeinsam noch effizientere Übertragungsverfahren“ zu entwickeln. Dass die dadurch ständig wachsende Medienintegration des Normalnutzers nicht nur eine Vision, sondern bereits Realität ist, verdeutlichten weitere Vorträge beim 20. Symposium.
 
So stellte Jörg Allgäuer von Sky Deutschland den Multiscreen-Service „Sky Go“ vor, der den Kunden jederzeit mobiles Fernsehen auf dem Endgerät seiner Wahl ermöglicht (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Stefan Jenzowsky von Siemens präsentierte das System „OTT Swipe“, mit dessen Hilfe derzeit in Indien eines der weltweit größten TV-Verteilnetze entsteht. Dabei war zu erleben, dass Television künftig auch als „Tele-wischen“ bezeichnet werden kann, wenn die Inhalte von den Nutzern per Handbewegung zwischen verschiedensten Bildschirmen verteilt werden.
 
Allerdings appellierte der referierende Bertram Hock von der BMW Group an die versammelten Fachleute, sich vor dem Hintergrund der langen Produktionszyklen der Automobilbranche sich auf langfristige stabile Standards zu einigen. Im Gespräch mit Moderator Helmut Stein betonten Andreas Bereczky vom ZDF und André Prahl von RTL, dass für die öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sender integrierte Mediennutzung ebenfalls von wachsender Bedeutung ist. Allerdings waren sich die beiden Medienvertreter einig, dass lineares Fernsehen auch in naher Zukunft das wichtigste Medium bleiben wird. [mho]

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