Internet: ARD und ZDF fordern mehr Spielraum

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Das Internet bestimmt den Alltag der Menschen. Doch ARD und ZDF sehen sich im Netz strikten Gesetzen gegenüber. Deshalb fordern die öffentlich-rechtlichen Sender dort nun mehr Spielraum.

Mit einem Gastbeitrag beim evangelischen Pressedienst EPD Medien sorgt Klaus Sondergeld, seines Zeichens Rundfunkratsvorsitzender von Radio Bremen, für ordentlich Aufruhr. Als ein „Ansinnen aus dem Hinterwald“ bezeichnet er darin die Tatsache, dass die öffentlich-rechtlichen Sender im Internet beschränkt würden.

Konkret äußerte er sein Unverständnis über Wettbewerbsklagen, die Zeitungsverleger gegen die Öffentlich-Rechtlichen eingereicht hatten. Einer solchen Klage sah sich unter anderem die „Tagesschau“-App gegenüber. Diskutiert wurde hier vor allem die Frage die Presseähnlichkeit der Online-Angebote von ARD und ZDF.

Auch die Inhalte der Verleger müssten, laut Sondergeld, deutlich unter die Lupe genommen werden, schließlich würden Printmedien selbst im Netz auch auf Videoinhalte setzen.
 
Der Grundkonflikt ist auf den Rundfunksstaatsvertrag zurückzuführen, der der ARD und dem ZDF untersagt, presseähnliche Angebote in Telemedien zu verbreiten, solange diese nicht einer einzelnen Sendung gewidmet sind. Eine App, wie die der „Tagesschau“, würde jedoch genau gegen jenen Vertrag verstoßen, so die Meinung vieler Verleger und Experten.

Sondergeld steht dieser Ansicht kritisch gegenüber und fordert mehr Internet-Spielraum für ARD und ZDF, aber auch einen offenen Dialog
zwischen Verlegern und den Öffentlich-Rechtlichen, anstatt juristischer Konfrontationen. [nis]

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4 Kommentare im Forum

  1. Es ist einfach nicht Aufgabe des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks! Essen und Trinken ist auch Teil des Alltags von Menschen. Will ARD und ZDF den Menschen auch noch die Ernährung abnehmen? Wie weit will das korrupte Konsortium seine Macht noch ausdehnen? Wir hatten mal Beiträge in Höhe von 8 DM in den 80gern. ARD und ZDF haben einen Marktanteil von weit über 50%. Dabei sind sie alles andere als politisch neutral. Beispielsweise ist die Hälfte des MDR Verwaltungsrates und deren Vorsitzende Mitglied der CDU. Im Rundfunkrat sind 60% der Mitglieder ebenfalls Mitglieder in Parteien oder treten für Organisationen an die eindeutig Parteinah sind (weil sie zum Beispiel von einem Parteimitglied in hochrangiger Position von einem Parteigänger geführt werden (Direktor, stellv. Direktor, Präsident o.ä.). Angeführt wird auch der MDR Rundfunkrat von der CDU. Natürlich genau so politisch neutral wie der Bayrische Rundfunk. Die meisten Sitze im Rundfunkrat werden darüber hinaus nicht einmal per Wahl des Parlamentes selektiert sondern sind bereits fest in Gesetz gegossen. Im Gesetz steht, das ein Großteil der Sitze pauschal an Parteien geht sowie an die Kirchen. Obgleich in Sachsen gerade einmal 20% der Menschen religiös sind, entfallen sage und schreibe 6 Sitze an Religionsgemeinschaften. Kein einziger Sitz vertritt die 80% Konfessionslosen! Um Medienvielfalt sicher zu stellen, bedarf es keines Zwangsbeitrags-finanzierten korrupten öffentlich rechtlichen Rundfunks.
  2. Quark, 8,50 DM war 1970 in den 80ern betrug der Rundfunkbeitrag zwischen 13,- DM ('79) und 19,- DM ('90). Rundfunkbeitrag – Wikipedia Schon länger nicht mehr, 44,7% haben alle ÖRAs zusammengenommen im Mai '17 gehabt. AGF Videoforschung - MARKTANTEILE Ja genau, privatisiert die ÖRAs oder schafft sie ab. Medienvielfalt sollte man wirklich alleine den Privaten überlassen... Sie haben in den über 30 Jahren ihres Bestehens stets bewiesen, dass sie für ein Ausgewogenes Überparteiliches und neutrales Programm stehen... NICHT
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