Internet für alle: Satellit soll Versorgungslücken schließen

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Schnelles Internet für alle – davon sind wir noch ein gutes Stück entfernt. Mehrere Milliarden Menschen haben bis heute keinen Zugang zu günstigen Breitbandverbindungen. Doch ein neues Satellitennetzwerk soll das nun ändern.

Rund 150 Schwellen- und Entwicklungsländer mit schlechter Internetanbindung sind nach jahrelanger Wartezeit einem schnelleren Anschluss ans Netz näher gekommen. Eine Sojus-Rakete brachte in der Nacht zum Freitag erfolgreich vier weitere Satelliten für das sogenannte O3b-System ins All. Die Basis-Konstellation sei damit komplett und einsatzbereit, teilten die Betreiber am Weltraumbahnhof im südamerikanischen Französisch-Guayana mit.

Das neue O3b-Satelliten-Netzwerk soll unter anderem in Staaten in Afrika, Südostasien und Lateinamerika schnelle und günstige Onlineverbindungen ermöglichen. Es könne theoretisch drei Milliarden Menschen erreichen, die bislang keinen Breitband-Zugang haben, hieß es.
 
Hinter dem Projekt steht die britische Firma O3b Networks, die zur europäischen Satellitenbetreiber-Gruppe SES gehört. An der Finanzierung des Projektes sind auch der Internetriese Google und die britische Bank HSBC beteiligt. Die ersten vier O3b-Satelliten waren bereits im Juni vergangenen Jahres ins All gebracht worden. Sie wiegen je 700 Kilogramm und wurden vom französisch-italienischen Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space gebaut.
 
Die russische Trägerrakete Sojus hat mittlerweile acht erfolgreiche Starts von Kourou aus hinter sich. Sie gilt als zuverlässiges Transportmittel, mit dem mittelschwere Lasten kostengünstiger als mit der großen europäischen Ariane-Rakete ins All gebracht werden können. Ein dritter Satellitenstart für das O3b-Netzwerk ist für das erste Quartal 2015 geplant.
 
Google experimentiert in seinem „Project Loon“ bereits mit großen Ballons, die Antennen für eine bessere Internetversorgung in entlegenen Gegenden tragen sollen. Neben Google will auch Facebook Entwicklungs- und Schwellenländer besser ans Internet anschließen. Das Online-Netzwerk entwickelt ein System aus Satelliten und Drohnen, die für Internet-Zugänge per Funk sorgen sollen. [dpa/fm]

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33 Kommentare im Forum

  1. AW: Internet für alle: Satellit soll Versorgungslücken schließen Stellt sich die Frage, ob die theoretisch drei Milliarden Menschen bzw. Neukunden in den Schwellen- und Drittländern sich einen Internetanschluss über Satellit überhaupt leisten können bzw. es nicht dringlichere Investitionen gibt. Was nützt ein Internetzugang in einer Wellblechhütte, wenn nicht einmal Strom, Wasser und regelmäßige NAhrungsversorung vorhanden ist. Obwohl das könnte man sich dann übers Internet einfach alles bei Amazon bestellen. Ich sehe schon die Kamelkarawanen vollbeladen mit Amazonpaketen durch Afrika ziehen.
  2. AW: Internet für alle: Satellit soll Versorgungslücken schließen Ich sage nur: Ping-Zeiten, Volumenbegrenzung und hohe Investitionskosten.
  3. AW: Internet für alle: Satellit soll Versorgungslücken schließen Ich habe Telekom 6.000 er DSL (knapp 2.000 kommt an) mit Telefon Flat für 38,95 Euro. Für 1,- Euro mehr könnte ich 50.000 er V-DSL haben, mach ich aber nicht, da um 2.000 völlig ausreicht. Der GLASFASER Kasten der Telekom mit Klimaanlage und Alarmanlage ist 50 Meter entfernt von mir, der angeschlossene Kasten ist in 3 KM Entfernung. Bei mir geht ALLES einwandfrei - Ich habe SAT für Fernsehen und das bleibt auch so für immer. !!!
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