Investoren geben ProSiebenSat.1 endgültig frei

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Darauf hat ProSiebenSat.1 lange gewartet: Nachdem die beiden Finanzinvestoren KKR und Permira bereits in den letzten Monaten immer wieder Aktien-Pakete auf den Markt geworfen haben, geben die Unternehmen nun auch die letzten Anteile raus und entlassen die Sendergruppe damit in die Unabhängigkeit.

Für die private Mediengruppe ProSiebenSat.1 ist die Freiheit nun zum Greifen nah. Denn wie die beiden Investoren KKR und Permira am Donnerstagabend mitgeteilt haben, wollen die Unternehmen nun auch ihre letzten Anteile an ProSiebenSat.1 abstoßen und damit endgültig aus dem Unterföhringer Konzern aussteigen. Derzeit besitzen KKR und Permira noch 36,3 Millionen Aktien, die nun im Rahmen eines beschleunigsten Bookbuilding-Verfahrens zu Geld gemacht werden sollen.

Bereits in den letzten Monaten hatten die einstigen Mehrheitseigentümer immer wieder größere Aktien-Pakete auf den Markt geworfen, um ihren Ausstieg so Schritt für Schritt voran zu treiben. Erst Mitte November hatten sich KKR und Permira von gut 35 Millionen Papieren getrennt, die den beiden Konzernen bis zu einer Milliarde Euro eingebracht haben könnten. Weitere elf Prozent der Anteile hatten den Investoren im September bereits rund 767 Millionen Euro in die Kassen gespült.
 
Permira und KKR liebäugelten schon seit längerem damit, sich aus dem TV-Konzern zurückzuziehen. Doch in Ermangelung eines geeigneten Käufers konnten sie diesen Schritt bisher nicht gehen. Im letzten Sommer wurden dann schließlich die nötigen Weichen gestellt, um den Verlauf mit einem Umweg über die Börse endlich zu vollziehen. Dafür wurden sämtliche Vorzugsaktien in Stammaktien umgewandelt und an der Börse platziert.
 
„Die Performance von ProSiebenSat.1 spricht für sich. Das Unternehmen hat sein EBITDA über die letzten sieben Jahre deutlich steigern können und sich als digitales Powerhaus unter der Führung des Vorstandsvorsitzenden Thomas Ebeling neu positioniert“, lobte Permira-Deutschlandchef Jörg Rockenhäuser, der zugleich im Aufsichtsrats von ProSiebenSat.1 sitzt. Daher sei das Unternehmen auch gut aufgestellt, um künftige Wachstumsmöglichkeiten im digitalen Zeitalter zu nutzen.
 
Für den TV-Konzern geht mit dem Ausstieg der Investoren nun ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, denn das Unternehmen träumte schon seit längerem von mehr Unabhängigkeit. Dieser finale Verkauf wird sich auch auf das große Ziel Dax positiv auswirken. Denn durch den Ausstieg von Permira und KKR wird sich die Indexgewichtung im MDAX verbessern. Ob ProSiebensat.1 den begehrten Platz im deutschen Börsen-Leitindex allerdings bekommt, wird sich erst im Herbst entscheiden, wenn die nächste reguläre Prüfung auf dem Programm steht. [fm]

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13 Kommentare im Forum

  1. AW: Investoren geben ProSiebenSat.1 endgültig frei Na dann bin ich ja mal gespannt wo sich die dicke Heuschrecke namens "Permira" als nächstes einnistet.
  2. Sieht nicht so aus: Laut wer-zu-wem.de nicht. Der "Grüne Punkt" gehört doch wieder sich selbst, oder?!
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