James Bond spendet erstmals im Free-TV „Ein Quantum Trost“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Daniel Craig hat 2006 in „Casino Royale“ die Rolle des berühmten Agenten revolutioniert, am Ostersonntag (RTL, 20.15 Uhr) ist „Ein Quantum Trost“, Craigs zweite Mission aus dem Jahr 2008, in Deutschland erstmals im Free-TVzu sehen.

Badehose trägt James Bond nicht mehr, Muskeln hat er immer noch. Auf technischen Spielkram, den richtigen Drink und Miss Moneypenny verzichtet dieser Bond. Craig hat mit seinen stahlblauen Augen auch nicht mehr den Verführercharme eines britischen Gentleman, sondern ist ein kantiges Muskelpaket im Kampf gegen das Böse.

Der 22. Bond-Film, der am 6.11.2008 anlief und allein in Deutschland etwa 4,7 Millionen Menschen ins Kino lockte, knüpft inhaltlich an den 21. Bond an und beginnt inhaltlich dort, wo „Casino Royale“ aufhörte. Bond will diesmal herausfinden, wer hinter dem Verrat an seiner großen Liebe Vesper steckt.

Dies nimmt der gebürtige deutsche Regisseur Marc Forster („Monster’s Ball“) als Ausgangspunkt, um 007 um die halbe Welt zu schicken. Der Agent kämpft einmal mehr an unterschiedlichsten Schauplätzen – mal in Italien, mal in Haiti, dann in Bolivien oder bei einem Opernabend im österreichischen Bregenz. Selbst wenn „Ein Quantum Trost“ mit gerade einmal 103 Minuten der bislang kürzeste Bond-Film ist, so ist die Geschichte doch recht komplex.

Nach einigen Verwicklungen kommt Bond dem rücksichtslosen Geschäftsmann Dominic Greene (Mathieu Almaric) auf die Spur. Greene engagiert sich zwar nach außen für den Umweltschutz. In Wahrheit jedoch ist er die treibende Kraft der Organisation „Quantum“ und betreibt im Geheimen schmutzige Geschäfte. Er will die Natur Boliviens aus dem Gleichgewicht bringen, eine Dürre erzeugen und so viel Geld in die eigenen Taschen spülen lassen.

Mathieu Almaric, der als fast vollständig gelähmter Journalist und Lebemann in „Schmetterling und Taucherglocke“ zu sehen war, trumpft dabei als Bonds ebenbürtiger Gegenpart auf. Dieser Widersacher ist ein unberechenbarer Geschäftsmann auf globalem Parkett und erwartungsgemäß nicht leicht zu greifen. In gewisser Weise ist „Ein Quantum Trost“ Spiegel der Unsicherheiten unserer Zeit, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse längst nicht mehr so klar verlaufen wie während des Kalten Krieges.

Auch mit seinen inneren Konflikten erinnert Bond mehr an modernere Filmhelden als der frühere Stereotyp-Agent: Der Verlust seiner Liebe Vesper nagt an 007 und treibt ihn fast manisch voran, so dass er sich irgendwann sogar den Anweisungen seiner Chefin M. (Judi Dench) widersetzt und den Mörder Vespers auf eigene Faust jagt. Unterstützt wird er dabei von dem Bond-Girl Camille (Olga Kurylenko), die ebenfalls nach persönlicher Rache sinnt.

Bis zum Showdown in der Flammenhölle bietet „Ein Quantum Trost“ aber viele extrem schnell geschnittene Actionszenen. Ob Bond in schwindelerregender Höhe von Dach zu Dach springt, mit einem kleinen Fischerboot atemberaubende Stunts vollführt oder gleich in der Eröffnungssequenz über enge, kurvige Straßen am Berghang rast – stets wirken diese Verfolgungen authentisch und lassen Craigs Körpereinsatz und Verletzungen während des Drehs erahnen. „Ein Quantum Trost“ wirkt zwar streckenweise etwas zu glatt, dem Vergnügen als rasantes, cleveres und zeitgemäßes Actiondrama steht das aber nicht im Weg.

„Bond 23“ lässt übrigens noch auf sich warten und ist für November 2012 angekündigt. Zwischenzeitlich können sich Kinofans auch mit den weiteren Oster-Highlights auf RTL bei Laune halten (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar/dpa]

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  1. AW: James Bond spendet erstmals im Free-TV "Ein Quantum Trost" Danke RTL. Danke HD+. Danke Dieter Bohlen.
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