Marktbeobachtern, die sich seit Jahren über das Engagement von Rupert Murdoch in Sachen deutsches Bezahlfernsehen wundern, hat jetzt Murdochs Sohn James eine völlig unkaufmännische Erklärung zu bieten. „Wir lieben Deutschland“, sagte der News-Corp-Europa-Chef in München.
Nach millionenschweren Finanzspritzen in das defizitäre deutsche Pay-TV-Geschäft, scheint sich die Lage für News Corp und den deutschen Bezahlsender Sky ein wenig zu verbessern. Der CEO von News Corp Europa und Asien James Murdoch, sieht das Pay-TV-Geschäft in Deutschland auf dem aufsteigenden Ast. Durch den in letzter Zeit gestiegenen Aktienkurs der deutschen Pay-TV-Tochter liege News Corp mit seinem Investment bei Sky erstmals im Plus, sagte er am Dienstag bei der Münchner Konferenz Digital Life Design.
Der Medienmanager räumte auf der Veranstaltung ein, es habe immer wieder Diskussionen über die Sinnhaftigkeit der Murdoch-Investitionen gegeben. Am Ende habe aber die Überzeugung gesiegt, dass der deutsche TV-Markt noch viel Wachstum für Bezahlfernsehen biete. Außerdem gebe es noch einen weiteren Grund für das Engagement hierzulande. „Wir lieben Deutschland“, sagte der Sohn des Medienunternehmers Rupert Murdoch, der gleichzeitig ankündigte, weiter in den Münchner Pay-TV-Sender zu investieren.
Murdochs Optimismus speist sich offenbar aus den vorläufigen Quartalszahlen, die Sky vor zwei Wochen vorgelegt hatte. Danach sind die Abonnentenzahlen gewachsen. Um Sky weiter voranzubringen, will Murdoch die Kundenzufriedenheit weiter verbessern. Unter anderem sollen weitere HD-Kanäle an den Start gehen. Ein Weg zum Erfolg glaubt Murdoch liegt darin, potentielle Kunden noch viel stärker als bisher von der Qualität des Sky-Angebotes zu überzeugen. Nach Murdochs Angaben erwirtschaftet News Corp rund 70 Prozent seiner Einnahmen in Großbritannien, Italien und Deutschland mit Pay-TV.
Sky-Chef Brian Sullivan hatte am Montag Gespräche mit der Konkurrenz über den Austausch von Programminhalten angekündigt, ohne Einzelheiten zu nennen. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte er vage: „Wir können die Rechte-Vereinbarungen jetzt machen. Es gibt niemandem, mit dem wir nicht sprechen.“ [mw]
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