Jugendkanal soll online mehr Spielraum bekommen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Diskussionen um den geplanten Online-Jugendkanal von ARD und ZDF reißen nicht ab. Während die Konferenz der ARD-Gremienvorsitzenden (GVK) eine Ausweitung des Angebots und eine schnelle Umsetzung fordert, sehen die Zeitungsverleger eine Gefährdung des privaten Medienmarktes.

Dass die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten kaum junge Zuschauer haben, ist genauso bekannt wie der Versuch, mithilfe eines Jugendkanals in Zukunft wieder verstärkt diese Zielgruppe an ARD und ZDF zu binden. Nur die Umsetzung ist weiterhin in der Diskussion. Am Donnerstag forderte die ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) eine Aufhebung einiger im Gesetzesentwurf vorgesehener Beschränkungen.

Um den Jugendkanal an den Start zu bringen, ist eine Änderung des Rundfunkstaatsvertrags nötig. Im bisherigen Entwurf wurden in einer sogenannten Negativliste Inhalte aufgeführt, die nicht angeboten werden sollen. Darunter die Austauschmöglichkeit der Jugendlichen in Chats oder Foren, eine Spieleangebot sowie Veranstaltungskalender. Diese genannten Möglichkeiten sieht die GVK jedoch als wichtig für die Zielgruppe an und will diese, redaktionell betreut und nicht-kommerziell, im Onlinekanal anbieten.
 
Auch die enge Anbindung von Telemedienangeboten an das lineare Programm sei zu überdenken. Für diese Vorschläge gibt es aber auch Kritik. Vor allem der Bundesverband der Zeitungsverleger (BDZV) spricht sich gegen eine Ausweitung aus. In einer Mitteilung hieß es: „Die geplante Ausweitung droht die Existenz eines vielfältigen privaten Medienmarkts weiter zu beschädigen.“ Neben Radio seien auch die Jugendangebote der Zeitungen betroffen, vor allem „wenn künftig ein Sendungsbezug nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist.“
 
Von Seiten der GVK wird dagegen Druck auf den Gesetzgeber gemacht. So fordert Uwe Grund, der Vorsitzende der GVK: „Nach so vielen Jahren Vorlauf und Diskussion muss das von den Gremien seit langem geforderte Junge Angebot nun schnell umgesetzt werden, damit die Öffentlich-Rechtlichen im dynamischen Medien­umfeld den Anschluss an die jungen Zielgruppen wahren.“ [buhl]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

5 Kommentare im Forum

  1. AW: Jugendkanal soll online mehr Spielraum bekommen Sollen sie ruhig noch länger weiterdiskutieren und verhandeln. Dann bleiben uns zdf.kultur und EinsPlus vielleicht doch noch etwas länger erhalten. Gruß Holz
  2. AW: Jugendkanal soll online mehr Spielraum bekommen Eh die mit Diskutieren fertig sind ist der Zug schon wieder Abgefahren, wann wird denn endlich mal gehandelt ???
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