Jugendkanal will anders sein als ARD und ZDF

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Im Oktober geht der öffentlich-rechtliche Jugendkanal an den Start und wartet mit 30 frischen Formaten auf. Programm-Geschäftsführer Hager will sich dabei mit dem Jugendkanal von ARD und ZDF abheben und anders sein.

Jahrelang wurde nur diskutiert und geplant, nun befindet sich der gemeinsame Jugendkanal von ARD und ZDF auf der Zielgeraden. Am 1. Oktober startet das Angebot, das ausschließlich online verfügbar sein wird, zunächst mit 30 frischen Formaten. „Es sind komplett neue Formate, es ist nicht so, dass wir bei ARD und ZDF alles, was jung ist, in eine Mediathek reinpappen“, erklärte Programm-Geschäftsführer Florian Hager der Deutschen Presse-Agentur (DPA) in Mainz.

Bei seinem Programm setzt der öffentlich-rechtliche Jugendkanal auf die drei Säulen Information, Wissen und Unterhaltung. Zwar will der Sender die 14- bis 29-Jährigen vor allem mit seinen Eigenproduktionen für sich gewinnen, aber auch eingekaufte Formate soll das Angebot umfassen. Dabei will der Jugendkanal keine Zweitverwertung von ARD- und ZDF-Sendungen liefern, sondern neue Inhalte anbieten. „Wir wollen natürlich schon anders sein als ARD und ZDF“, wie Hager der DPA sagte.
 
Verbreitet werden die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Jugendkanals ausschließlich online. Der Zugriff soll dabei über eine App erfolgen. Das Smart Device versteht sich nicht als Mediathek, sondern wird nur eine Auswahl enthalten sowie die Möglichkeit zum Dialog eröffnen, sodass sich die Konsumenten in das Programm einbringen können. Aber auch über die Website des Jugendkanals sollen sich die Inhalte ansehen lassen.

Allerdings ist den Machern klar, dass die 14- bis 29-Jährigen, die sie in vier Zielgruppen eingeteilt haben, nicht auf ein solches öffentlich-rechtliches Angebot gewartet haben, vielmehr müssen sie abgeholt und zu dem Jugendkanal geführt werden. „Mit dem ‚Jungen Angebot‘ im Netz bringen wir unsere Inhalte dorthin, wo die jungen Menschen medial unterwegs sind und können sie so hoffentlich langfristig an uns binden“, führte ZDF-Intendant Thomas Bellut gegenüber der DPA aus.
 
Daher spielen bei der Verbreitung der Inhalte vor allem die Drittplattformen wie Facebook, Youtube und Co. eine wesentliche Rolle. „Ein Nutzer stößt auf einer Internetplattform, die er sowieso nutzt, auf ein Format von uns. Das ist dann quasi die Eintrittskarte“, erklärte Sophie Burkhardt, Vize-Geschäftsführerin des Jugendkanals, der DPA. Langfristig wolle man sich dort eine Community aufbauen.
 
Bisher spricht man auf ARD- und ZDF-Seite vom Jugendkanal als dem „jungen Angebot“, einen richtigen Namen für das Projekt soll es aber auch noch geben. Spätestens kurz vor dem Start soll dieser feststehen. [kw]

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40 Kommentare im Forum

  1. er wird anders sein, denn 99,9% der zuschauer werden den nicht ansehen bzw. empfangen, da im nirvana des internets
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