KEF fordert Datum zur UKW-Abschaltung

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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In ihrem am Mittwoch vorgelegten 20. KEF-Bericht fordern die Finanzkontrolleure, die Bemühungen bei der Digitalisierung des Radios voranzutreiben. Dafür sei ein Datum zur UKW-Abschaltung unabdingbar.

Die Digitalisierung des Radios kommt in Deutschland nur stockend voran. Via DAB Plus wird das Radio noch in relativ wenigen Haushalten empfangen – zu wenig für die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). In ihrem am Mittwoch vorgelegten 20. Bericht kritisieren sie das Vorgehen bei der Umstellung des Verbreitungsweges sowie die hohen Ausgaben für den parallelen Betrieb beider Verbreitungswege.

Zentraler Kritikpunkt sind dabei die ausgebliebenen Entscheidungen, wie ein Umstieg von UKW auf DAB Plus vonstatten gehen soll. Dabei nehmen die Finanzkontrolleure insbesondere Bund und Länder in die Pflicht, die die medienpolitische Entscheidung zu einem Abschaltdatum für den UKW-Betrieb in die Wege leiten sollen. Die KEF ihrerseits geht nicht von einer UKW-Abschaltung vor dem Jahr 2028 aus, zieht ihrerseits jetzt Konsequenzen bei der ARD und Deutschlandradio für den Hörfunk zugestandenen Finanzen. So sollen die Kosten für die Hörfunkverbreitung in den kommenden Jahren reduziert werden.
 
In dem 20. Bericht hat die Kommission beide Verbreitungswege erstmals gemeinsam berücksichtigt und angekündigt, die Aufwendungen auf die Summe abzusenken, die für die alleinige Verbreitung über DAB Plus notwenig wären. Für die anstehende Beitragsperiode reduzieren die Finanzkontrolleure den von der ARD angemeldeten Finanzbedarf um 33,3 Millionen, dem Deutschlandradio werden 10,1 Millionen Euro gestrichen. Für die kommenden Beitragsperioden kündigten sie weitere Streichungen bei der Hörfunkverbreitung an.
 
Bis zur Anmeldung des Finanzbedarfs im Frühjahr 2019 fordert die KEF ein Konzept, wie die UKW-Abschaltung ablaufen soll. Daneben sollen sich die Marktpartner auf eine Methode geeinigt haben, mit der die DAB-Plus-Nutzung ermittelt wird. Als weiteren Wachstumstreiber für den digitalen Standard sehen die Finanzkontrolleure die Autoindustrie. Bis 2019 sollen führende Autohersteller DAB-Plus-Radios als Serienausstattung in ihren Fahrzeugen anbieten. Außerdem soll die Akzeptanz des digitalen Verbreitungsweges in der Bevölkerung deutlich angestiegen sein: So fordert die KEF in mindestens 27 Prozent der Haushalte zu diesem Zeitpunkt ein DAB-Plus-Empfangsgerät.
 
Von politischer Seite gibt es derweil noch keinen Termin für das Ende des UKW-Empfangs. Stattdessen verschiebt sich dieser Termin immer weiter in die Ferne. Anfang der 2000er Jahr war noch die Rede davon, den analogen Verbreitungsweg 2010 abzuschalten, spätestens 2015 – zwei Zeiträume, die inzwischen beide in der Vergangenheit liegen, während die meisten Hörer Radio immer noch über UKW hören. [kw]

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31 Kommentare im Forum

  1. Zuerst müssten mal die Hürden gesenkt werden, z.B. die viel zu teuren Aufpreise bei integrierten Autoradios. DAB+ sollte Standard bei Neuwagen werden. Wobei ich die KEF durchaus verstehen kann, denn ein Simulcast ist ein Kostenfaktor.
  2. Ist doch an sich auch vollkommen Latte, über welchen Übertragungsweg ich das Kotzen bei Liedern wie " Immala,Immala" ( ) , Fast cars, Renegade, Stitches, bekomme. HotRotation bleibt auch bei DAB+ nur fuck*ing HotRotation.
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