Die deutschen Medienhüter haben in ihrer dieswöchigen Sitzung erwartungsgemäß den Verkauf des früheren Pro-Sieben-Sat-1-Nachrichtensenders N24 durchgewunken.
Wie die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) am Mittwoch mitteilte, stünden der angezeigten Übernahme durch den früheren „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust und seinen Kompagnon, N24-Senderchef Torsten Rossmann, keine Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt entgegen. Die beiden Manager halten künftig jeweils 26 Prozent der Anteile, der Rest verteilt sich auf vier private Investoren.
Gegenstand der Übernahme sind neben der N24 Media GmbH auch ihre Tochtergesellschaft MAZ & More TV-Produktion GmbH, die die Formate „Sat.1 Frühstücksfernsehen“ und „Das Sat.1-Magazin“ produziert, sowie deren Beteiligungen an der Berliner Pool TV Produktionsgesellschaft mbH (50 %) und an der Deutschen Presse Agentur GmbH (1,37 %).
Mit der Veräußerung entfällt die Zurechnung von N24 zur ProSiebenSat.1-Gruppe, teilten die Medienhüter mit. Zwar produziere N24 weiterhin die Nachrichten für die Sendergruppe, wobei „den zugrundeliegenden langfristigen Auftragsproduktionsverträgen ein maßgebliches wirtschaftliches Gewicht zukommt“. Da Pro Sieben Sat 1 aber künftig keine Einflussmöglichkeiten auf das Programm mehr habe, bestünden keine Bedenken gegen die Transaktion.
Ebenfalls durchgewinkt wurde von der KEK eine Beteiligungsveränderung bei German Car TV Programm GmbH, dem Veranstalter des Pay-TV-Spartenprogramms Motorvision TV. Außerdem wurde grünes Licht für die neuen Spartensender Sky Sport HD 3 und Sky C gegeben. Bei Letzterem handelt es sich nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN um einen Lizenzplatzhalter, um künftige Erweiterungen des Sendeangebots ohne langwieriges Genehmigungsverfahren kurzfristig umsetzen zu können. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
