Kampfansage: Rupert Murdoch geht in Europa Google an

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Nachdem das Kartellverfahren gegen den Suchmaschinenriesen Google auch auf das mobile Betriebssystem Android ausgeweitet werden soll, gibt es nun neuen Ärger. Rupert Murdochs Medienkonzern will nun auch gegen die von Google verwendeten Snippets vorgehen.

Google hat das nächste Problem in Europa: Der Medienkonzern New Corp. geht laut Berichten von Montag wegen der Verwendung kleiner Inhalte-Fragmente gegen den Internet-Riesen vor. Die sogenannten Snippets auf den Google-Seiten kosteten die Medien Umsatz, weil sie Nutzer davon abhielten, die Verlagswebsites aufzusuchen, argumentierte News Corp. nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg. Die Kommission bestätigte lediglich den Eingang einer Beschwerde gegen Google, äußerte sich aber nicht zu den Inhalten.
 
Dem „Wall Street Journal“ zufolge stört sich der Konzern auch daran, dass Google Artikel von Verlagen, die Fragmente ihrer Inhalte nicht zur Verfügung stellen wollten, nicht in den Suchergebnissen anzeige. Die Zeitung gehört genauso wie die Londoner „Times“ oder die „Sun“ zur News Corp. des Medienmoguls Rupert Murdoch, der sich wiederholt als scharfer Google-Kritiker hervortat.

Google erklärte dazu, über Dienste des Konzerns kämen Milliarden von Klicks auf den Websites der Verlage zustande und er arbeite mit der Branche in Europa, um Journalismus im Netz zu unterstützen.
 
Eine ähnliche Diskussion gibt es auch in Deutschland. Hier wurde per Gesetz ein sogenanntes Leitungsschutzrecht beschlossen, mit dem Verlage das Anrecht auf eine Vergütung für die Verwendung von Snippets bekamen. Allerdings räumten viele Medienhäuser Google eine kostenfreie Nutzung ein, um nicht ausgelistet zu werden.
 
Der Vorstoß von New Corp. kommt, während eine Verschärfung der Spannungen zwischen Google und europäischen Wettbewerbshütern erwartet wird. Medienberichten zufolge will die Kommission ihr Kartellverfahren gegen Google auch auf das weltweit dominierende Mobil-System Android ausweiten. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte dazu am Montag lediglich, die Behörde schaue sich die Verträge, die Google mit Herstellern von Android-Smartphones geschlossen habe, genau an. Es bestehe die Sorge, dass Google durch die Vorinstallation eigener Apps andere Anwendungen ausgebremst habe.
 
Der ranghöchste Google-Manager in Europa kritisierte unterdessen ein rückwärtsgewandtes Denken auf dem Kontinent. Es gebe in Europa teilweise eine Tendenz, rückwärtsgewandt statt auf die Zukunft gerichtet zu agieren, sagte Matt Brittin der „Financial Times“. Die Beamten in Brüssel seien meist „gute Leute, die versuchen, sich über die Welt zu informieren, und vielleicht besser informiert sein könnten, als sie es sind“. Google und andere müssten viel Aufklärungsarbeit leisten. [dpa/kw]

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2 Kommentare im Forum

  1. Wollte gerade die Geschichte von der Angst der Elefanten vor Nagetieren hervorkramen, und Murdoch mit dem Nagetier vergleichen, und bin hierauf gestoßen: Elefanten vergessen nichts und haben Angst vor Mäusen Könnte also trotzdem hinkommen mit Murdoch als Maus...
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