Kapazitätsenge im Kabel: „HD ist das neue analog“

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Das analoge Fernsehen neigt sich zunehmend seinem Ende entgegen, doch ein Problem bleibt auch im HD-Zeitalter: Der Kapazitätsmangel im Kabel. Nicht jeder SD-Sender wird einen HD-Platz bekommen können.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit: Seit Jahren wird schon über das Ende des analogen Fernsehens im Kabel diskutiert. Einen fixen Termin gibt es zwar noch immer nicht, doch dass die Abschaltung kommen wird, steht fest. High Definition ist dabei das große Schlagwort der nächsten Ära, auch wenn die Technik-Hersteller mit Ultra HD bereits das Fundament für die nächste Schärferevolution legen. Doch ein Problem wird auch im HD-Zeitalter bleiben: Die begrenzten Kapazitäten im Kabel.

„HD ist das neue analog“, beschrieb Sebastian Artymiak vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) am Montag die Situation auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland. Die Kapazitäten im Kabel werden zunehmend knapper. Dazu trägt nicht zuletzt der immer größere Breitbandbedarf bei, wie er beispielsweise für Video-on-Demand-Dienste benötigt wird. Angesichts dieser Entwicklung und dem Trend zu HD sei es daher wenig sinnvoll, dauerhaft Kapazitäten für 20 bis 30 analoge TV-Sender freizuhalten, ergänze auch Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM).
 
Doch das Problem der Enge wird bestehen bleiben. Angesichts mehrerer hundert TV-Sender in Deutschland stehen nicht genug Kapazitäten zur Verfügung, damit jeder Kanal auch einen HD-Platz bekommt. „Knappheit ist die Sternstunde der Regulierer“, so Deitenbeck weiter. Am Ende werde es wohl eine Regulierung nach Art der Kabelbelegungssatzung geben müssen, bei der eine Auswahl getroffen wird, wer einen Platz erhält. Dabei wies der SLM-Geschäftsführer aber auch darauf hin, dass in diesem Fall dann auch die Öffentlich-Rechtlichen Abstriche machen müssten und eben nicht mehr mit jedem Regionalfenster überall vertreten sein könnten.
 
Wichtig sei mit Blick auf die Knappheit in den Kabelnetzen daher vor allem Planungssicherheit für alle Beteiligten, wie Artymiak weiter ausführte. Ein wichtiger Schritt sei es dafür, endlich einen Termin für die Analogabschaltung festzulegen, auf den dann geschlossen hingearbeitet werden könne. Bis dahin könnte es aber noch eine Weile dauern. [fm]

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46 Kommentare im Forum

  1. AW: Kapazitätsenge im Kabel: "HD ist das neue analog" Engpass ? 30 x Analog x 6 HD x 30 = 180 HD Sender 17 x freie Qam64 (KD) x 17 x 4 = 64 HD Sender Und der nächste Schritt sind 1200 Mhz Breitbandnetze. Von Engpässen kann also keine Rede sein.
  2. AW: Kapazitätsenge im Kabel: "HD ist das neue analog" man muss aber wollen und es muss sich rechnen PS: die Ignorelist is ja lustig
  3. AW: Kapazitätsenge im Kabel: "HD ist das neue analog" Kein 256? Das wären ja zusätzliche 13Mbit pro Kanal, die man da liegen lässt.
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