Kein Integrationssender im Radio: Grund für Scheitern umstritten

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Nach der Deutsche Welle Arabia sollte auch im Radio ein eigenes Programm für Flüchtlinge gestartet werden. Doch nun wurden die Ambitionen schon wieder begraben, dabei war der Flüchtlingssender noch nicht einmal gestartet. Über den Grund herrscht Uneinigkeit.

Durch den Flüchtlingsstrom muss sich Deutschland neuen Herausforderungen stellen, zentrales Thema dabei ist die Integration, zu der auch die Medien einen Beitrag leisten. Im Fernsehen will Deutsche Welle Arabia diesen  Zweck erfüllen, so ist der arabischsprachige TV-Sender des deutschen Auslandsrundfunks seit Dezember letzten Jahres auch hierzulande über Satellit empfangbar. Im Radio sollte ein ähnliches Projekt auf den Weg gebracht werden, doch dieses ist nun gescheitert, bevor es überhaupt angefangen hatte.

In einer Ausschreibung hatte die Medienanstalt Berlin Brandenburg (Mabb) im Januar nach dem Veranstalter für einen Integrationsradiaosender gesucht, der nach Berlin und Brandburg Geflüchtete mit einem Informations- und Serviceangebot in arabischer und deutscher Sprache versorgen sollte. Zwar gingen bei den Medienwächtern entsprechende Bewerbungen ein, doch auf ihrer jüngsten Sitzung am Dienstag beschloss die Medienanstalt das Verfahren ohne Auswahlentscheidung abzuschließen, wie die Maab am Mittwoch mitteilte. So konnte keiner der Bewerber überzeugen. Ein Flüchtlingsradiosender wird es daher vorerst nicht geben.
 
Bei den Bewerbungen, von denen die Medienanstalt zwei einlud, verfügte nach Auffassung der Medienwächter keiner über ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept, das dem Radiosender den Bestand nach dem ersten Jahr gesichert hätte. Für das erste Sendejahr hätte die Maab die Finanzierung gefördert.
 
Ulrike Simon vom Redaktionsnetzwerk Deutschland sieht in dem fehlenden Wirtschaftskonzept jedoch nur einen vorgeschobenen Grund für das Scheitern des Integrationsradios. Vielmehr habe die umgeschlagene Stimmung in der Gesellschaft zum Ende des Integrationsradio geführt. So habe schon im Vorfeld der Ausschreibung ein tragfähiges Konzept für einen entsprechenden Radiosender bestanden, der auch über Ideen zu Finanzierung verfügt hätte, schreibt sie. [kw]

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