Kerner: Weder „Hofberichterstatter“ noch „Quotenjäger“

4
27
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Nur Tage nach der Aufnahme seiner umstrittenen Sendung am Hindukusch, rechtfertigte Sat-1-Moderator Johannes B. Kerner sich in einem Interview. Er müsse keine Quoten verteidigen und sei auch nicht der „Hofberichterstatter“ von Verteidigungsminister Zu Guttenberg.

„Das Thema Afghanistan gilt ohnehin als Quotengift“, erklärte Kerner dem Berliner „Tagesspiegel“ in einem Interview am Donnerstag. Der Moderator beim Privatsender Sat 1 verteidigte gegenüber dem Blatt die öffentlich kontroversdiskutierte Aufzeichnung seiner Sendung „Kerner Spezial“ mit Karl-Theodor zu Guttenberg im ISAF-Camp Marmal in Afghanistan am Montag (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Kerner verdeutlichte, dass die Sendung vor allem aus einem persönlichen Interesse heraus und nicht aus Quotengründen aufgezeichnet wurde. Er führte an, dass er nie verstanden habe, „wie der Bundeswehr-Einsatz, der ja auch vom Bundestag mandatiert ist, in Deutschland den Umfragen nach von 71 Prozent der Menschen abgelehnt werden kann. Womöglich wissen die Leute zu wenig darüber, dachte ich. Und wo Unwissenheit herrscht, hilft Aufklärung.“

Auch den Vorwurf, Verteidigungsminister Guttenberg eine Bühne zur Selbstinszenierung zu geben und dessen „Hofberichterstatter“ zu mimen, wies Kerner von sich. Guttenberg habe die Sendung gemacht, um auf den Job der Soldaten und Soldatinnen aufmerksam zu machen, so der Moderator im Interview. Da läge das gemeinsame Interesse, denn in der Sendung rede Kerner „hauptsächlich mit Soldatinnen und Soldaten und nicht allein mit dem Minister.“
 
Außerdem stellte der Sat-1-Moderator klar, dass seine Sendung keine Talkshow, sondern ein Magazin sei mit Filmbeiträgen und Gesprächen sei. Kerner gibt trotzdem zu: „Wir werden aber bei unserem Konzept bleiben, die Afghanistan-Sendung läuft ein bisschen aus der Reihe.“ Er sei aber zunächst keine weitere Produktion dieser Art vorgesehen. Auch wenn Dschibuti ihn schon immer gereizt habe, sein Studio in Hamburg sei „gut beheizt“.
 
Auf die politischen Spitzen von Grünen-Chefin Claudia Roth und SPD-Parteivorsitzenden Sigmund Gabriel entgegnete Kerner, dass Frau Roth noch am Abend ihrer Wahl zur Vorsitzenden der Grünen bei ihm im Studio gesessen habe. Gabriels Empfehlung, die nächste Reise mit Daniela Katzenberger zu unternehmen, kommentierte er nur mit den Worten: „Ich freue mich, dass Herr Gabriel gut im Stoff ist, was Boulevardthemen angeht. Aber das ist nicht meine Wellenlänge.“[js]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

4 Kommentare im Forum

  1. AW: Kerner: Weder "Hofberichterstatter" noch "Quotenjäger" Stimmt da ist nichts zu verteidigen Vielleicht haben 71% der Deutschen einfach ein Gespür dafür das dieser Einsatz nie Erfolgreich sein wird und unsere Soldaten nur verheizt werden
  2. AW: Kerner: Weder "Hofberichterstatter" noch "Quotenjäger" Das wäre dann der Guido, von und zu ist doch Wehr Minister
Alle Kommentare 4 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum