Kika-Affäre: Geldbuße für NDR-Fernsehdirektor

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der umstrittene Fernsehdirektor des NDR, Frank Beckmann, muss wegen Vorwürfen angeblicher Untreue 30.000 Euro Geldbuße zahlen. Danach wird das gegen ihn laufende Strafverfahren eingestellt.

Darauf hat sich Beckmann mit der Staatsanwaltschaft Erfurt nach offenbar zähen Verhandlungen geeinigt, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe.
 
Die Entscheidung fällt nur wenige Wochen vor Ablauf seines Vertrags als Fernsehdirektor am 31. Oktober. Die Ermittler hatten mehrere Vorgänge aus Beckmanns Zeit als Programmgeschäftsführer des Kinderkanals Kika verfolgt. Unter anderem ging es dabei um die Bezahlung einer teuren Party, auf der Beckmann verabschiedet wurde, und um Veruntreuungen beim Kinderkanal, der unter der Aufsicht des MDR stand.

Beckmann kam laut „Spiegel“ offenbar zugute, dass der MDR einige mutmaßliche Tatbestände aus der Kika-Zeit erst sehr spät der Staatsanwaltschaft zur Kenntnis gebracht hatte. Dadurch waren sie verjährt und konnten nicht mehr verfolgt werden. Der Fernsehdirektor hat stets abgestritten, etwas von den Veruntreuungen beim Kika in Höhe von insgesamt über acht Millionen Euro gewusst zu haben.
 
Mit dem strafrechtlichen Abschluss des Verfahrens in Erfurt ist Beckmann dem Magazin zufolge aber nicht ganz entlastet. Der MDR kann noch zivilrechtlich gegen Beckmann vorgehen, spekuliert aber offenbar darauf, einen Teil der Geldbuße zu er halten. „Wenn die Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis kommt, dass dem Kika ein Schaden entstanden ist, dann hat sie die Möglichkeit, durch die Geldauflage einen Ausgleich zu schaffen“, sagt ein MDR-Sprecher. NDR-Intendant Lutz Marmor will Beckmann laut einem Sprecher trotz allem für eine Wiederwahl zum Fernsehdirektor vorschlagen. [fp]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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