Kika-Affäre: MDR prüft weitere Schadensersatzforderungen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Affäre im Kika-Betrugsfall könnte unangenehme Konsequenzen auch für den heutigen Fernsehdirektor des NDR, Frank Beckmann, haben, der lange Kika-Programmgeschäftsführer war.

Der MDR prüfe jetzt Schadensersatzansprüche gegen Beckmann und den früheren MDR-Fernsehdirektor Henning Röhl, bestätigte Intendant Udo Reiter dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Dass die Personalie Beckmann bei den von Reiter genannten personellen Konsequenzen zum Betrugsskandal nicht aufgetaucht war, hatte mehrere Rundfunk- und Verwaltungsräte irritiert. 
Auch Reiter selbst kritisierte dem Magazin zufolge den jetzigen NDR-Mann. „Der größte Teil der Scheinrechnungen und der damit veruntreuten Summe fiel in die Amtszeit von Frank Beckmann, der den Kinderkanal von 2000 bis 2008 leitete und der heute Fernsehdirektor des NDR ist – rechtzeitig, könnte man hinzufügen.“ Reiter sagte, er werde NDR-Intendant Lutz Marmor über die Ergebnisse des Revisionsberichts unterrichten.

Der MDR-Chef schießt auch gegen den Hessischen Rundfunk und das ZDF. Zwar hätten die Revisionsabteilungen der beiden Sender eine Reihe von Details moniert, „aber, mit Verlaub, den Betrugsfall selbst nicht bemerkt“. Die Beteiligten versuchten, das jetzt kleinzureden.
Beim Kika soll der Beschuldigte Marco K. Scheingeschäfte abgewickelt haben. Von ihm fordert der MDR Schadensersatz in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro, man prüfe den Widerruf seiner MDR-Betriebsrente, weitere Ansprüche könnten folgen. Der MDR will auch vom Finanzamt Berlin die Umsatzsteuer zurückfordern, die auf die Scheinrechnungen real gezahlt wurde. Die Anwälte von Marco K. äußerten sich bisher nicht zu den Vorwürfen. Aktuell waren sie für den „Spiegel“ nicht erreichbar.

[fp]

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