Kika-Prozess: Angeklagter bereut millionenschweren Betrug

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zum Auftakt des zweiten Kika-Prozesses hat der vor dem Erfurter Landgericht angeklagte frühere Geschäftsmann seine Beteiligung am millionenschweren Betrug beim ARD/ZDF-Kinderkanal (Kika) bereut.

„Ich habe viele Menschen enttäuscht und großen wirtschaftlichen Schaden angerichtet, was mir sehr leidtut und wofür ich mich schäme“, sagte der 43-Jährige am Mittwoch. Der einstige Geschäftsführer einer inzwischen insolventen Berliner Produktionsfirma muss sich wegen Bestechung und Beihilfe zur Untreue verantworten.
 
Er räumte ein, mit Scheinrechnungen die Betrügereien des bereits verurteilten ehemaligen Kika-Herstellungsleiters ermöglicht zu haben. Als Grund dafür nannte er die finanzielle Schieflage seiner damaligen Firma. „Ich kann heute kaum noch nachvollziehen, was mich dazu getrieben hat, meine moralischen Prinzipien über Bord zu werfen“, sagte der Angeklagte in einer von ihm verlesenen Erklärung.

Der größte Betrugsskandal im öffentlich-rechtlichen Fernsehen war erst mit der Selbstanzeige des 43-Jährigen im Oktober 2010 ans Licht gekommen. Die Initiative für die kriminellen Machenschaften sei von dem früheren Kika-Herstellungsleiter ausgegangen.
 
Der im Sommer  2011 zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilte einstige Kika-Manager hatte jahrelang Millionen an Gebührengeldern in die eigene Tasche gewirtschaftet, um seine Spielsucht zu befriedigen. Er soll in dem jetzigen Prozess auch als Zeuge gehört werden. Der für den Kinderkanal mit Sitz in Erfurt federführende Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hatte den Schaden seit 2002 nach früheren Angaben auf mindestens 8,2 Millionen Euro beziffert.
 
 Folgemeldung zum am Mittwochnachmittag gefällten Urteil des Erfurter Landgerichts[dpa/su]

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