Kinostarts der Woche: Chaosmütter, Lausbuben und Krebspatienten

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Was darf’s in dieser Woche sein? Die Abenteuer von Tom Sawyer, Jessica Parker als chaotisch-überforderte Mutter, eine Weihnachtsgeschichte im modernen 3D-Gewand oder doch lieber britische Pilzköpfe? Die Kinostarts der Woche im Komplettüberblick auf DIGITALFERNSEHEN.de.

Sarah Jessica Parker als perfekte Chaos-Mutter
 
Kate Reddy (Sarah Jessica Parker) teilt das Leben vieler Frauen: Sie zerreißt sich zwischen Kindern und Karriere, allerdings dabei dermaßen trendy gestylt, witzig, erfolgreich und gut aussehend, dass so manche Mutter neidisch werden könnte. Sarah Jessica Parker scheint in „Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum“ nach dem gleichnamigen Roman von Allison Pearson schlicht der Kultserie „Sex and the City“ entstiegen zu sein – direkt in das Bostoner Familienleben. Das ist mitunter ganz komisch, Parker gewohnt hinreißend chaotisch, meist allerdings völlig überdreht. Den Kinos dürfte diese Komödie dennoch zahlreiche ausverkaufte „Ladies Nights“ mit Prosecco und kichernden Zuschauerinnen im Zielgruppenalter bescheren. 
(„Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum“, USA 2011, 89 Min., FSK 0 Jahre, von Douglas McGrath, mit Sarah Jessica Parker, Greg Kinnear, Christina Hendricks, Olivia Munn und Pierce Brosnan, http://www.derganznormalewahnsinn-film.de)
 
 
„Halt auf freier Strecke“: Drama um einen Krebspatienten 
 
Die Diagnose bricht unerwartet mitten in Frank Langes Leben hinein. Die Ursache für seine chronischen Kopfschmerzen ist ein inoperabler Hirntumor. Ihm bleiben nur noch einige Monate – wenig Zeit, um sich damit auseinanderzusetzen, dass er verfrüht sterben muss. Seine Frau und seine Kinder versuchen, ihn dabei zu stützen und ihm Momente der Freude zu bereiten. Doch das wird zunehmend schwieriger. So, wie Frank es verwinden muss, dass er die Kontrolle über seinen Körper verliert, so leidet seine Familie darunter, wie die Krankheit seinen Charakter verändert und seine Pflege immer schwerer zu tragen ist. Ein trotz allem lebensbejahendes Drama, das die Themen Pflege und Tod enttabuisiert. 
(„Halt auf freier Strecke“, Deutschland 2011, 110 Min., FSK ab 6, von Andreas Dresen, mit Milan Peschel und Steffi Kühnert. http://www.halt-auf-freier-strecke.de)

Deutsche „Tom Sawyer“-Verfilmung mit Starbesetzung 
 
Mark Twains Jugendbuchklassiker „Die Abenteuer des Tom Sawyer“ wurde schon mehrfach verfilmt. Nun kommt eine deutsche Filmversion in die Kinos, Regie führte Hermine Huntgeburth („Bibi Blocksberg“). Benno Fürmann spielt in „Tom Sawyer“den bösen Indianer Joe, Heike Makatsch die liebe Tante Polly, auch Joachim Król und Peter Lohmeyer spielen mit. Die Vorlage ist 135 Jahre alt – die Themen aber sind zeitlos. Es geht um Freundespflicht und Gerechtigkeitsempfinden: Tom und Huck werden Zeuge eines Mordes. Sie wissen, dass Joe die Tat seinem betrunkenen Kumpel unterschieben will. Aus Angst vor Rache schwören sich die Freunde, dieses Geheimnis niemals preiszugeben. Doch Tom bricht den Schwur, um einen Unschuldigen vor dem Galgen zu retten. Von da an kämpfen Tom und Huck nicht nur um ihre Freundschaft, sondern auch um ihr Leben. Das ist sehr spannend, aber nichts für schwache Nerven. 
(„Tom Sawyer“, Deutschland 2011, 109 Minuten, FSK ab 6, von Hermine Huntgeburth, mit Benno Fürmann, Heike Makatsch, Joachim Król, http://www.tomsawyer-film.de/)
 
 
„Submarine“: Skurrile Tragikomödie über das Erwachsenwerden 
 
Oliver Tate, ein bleicher 15-Jähriger, trägt Pilzkopf und Dufflecoat und versteht sich selbst so wenig wie die Welt um sich herum. Das hindert ihn nicht daran, noch den größte Schlamassel, in den er gerät, mit hochtrabenden Worten zu kommentieren. Richtig dicke kommt es für den Nerd im Wales der 80-er Jahre, als er das Liebesleben seiner Eltern retten will und sich selbst in die dominante Jordana mit der Prinz-Eisenherz-Frisur verknallt. Nach Joe Dunthornes Roman „Ich, Oliver Tate“ schuf der populäre Stand-Up-Comedian Richard Ayoade sein Spielfilmdebüt „Submarine“. Unübersehbar hat die Komödie Klassiker des Skurrilen wie „Harold und Maude“ zum Vorbild. 
(„Submarine“, Großbritannien 2010, 94 Minuten, FSK ab 12 Jahre, von Richard Ayoade, mit Craig Roberts, Yasmin Paige, Sally Hawkins, Noah Taylor, http://www.submarine-film.de)
 
 
„Arthur Weihnachtsmann“: Die Tricks von Santa Claus in 3D 
 
Zwei Milliarden Geschenke muss der Weihnachtsmann in nur einer Nacht ausliefern. Wie das geht, davon erzählt der animierte Familienspaß, in dessen Mittelpunkt Arthur steht – niemand anderes, als der Sohn von Santa Claus. Während Papa Santa selbst längst überfordert ist vom Geschenke-Stress und Großvater Grandsanta alten Zeiten nachtrauert, ist Arthur der einzige, der noch an Weihnachten glaubt. Ausgerechnet ihm, dem gutmütigen Tollpatsch, kommt daher die Aufgabe zu, das Fest zu retten. In der Originalversion des 3D-Abenteuers stammen die Stimmen des Santa-Clans von Darstellern wie Hugh Laurie („Dr. House“) und James McAvoy („Abbitte“). Teenie-Star Justin Bieber hat für den Film eine Version von „Santa  Claus  Is  Comin‘  To  Town“ eingesungen. 
(„Arthur Weihnachtsmann“, Großbritannien/USA 2011, 99 Min., FSK ab 0, von Sarah Smith, Barry Cook, mit den deutschen Stimmen von Sebastian Schulz, Jaron Löwenberg, Joseline Gassen, http://www.arthur-weihnachtsmann.de)
 
 
„Lucky Trouble“: Liebe, Fußball und Milla Jovovich
 
Im großen Moskau, da sucht Slava sein Glück. Der Schullehrer aus der Provinz möchte in der Hauptstadt sein Roman-Manuskript an den Mann bringen. Doch alles kommt anders, statt einen Lektor von seinem Buch zu überzeugen, gewinnt er völlig unverhofft die hübsche Nadya für sich. Die befand sich eigentlich gerade auf dem Weg zum Standesamt, entscheidet sich nun aber um: Slava soll ihr Mann werden! Einer Hochzeit steht nichts mehr im Wege, wenn da nur nicht diese blöde Verwechslung wäre und Slava sich plötzlich um eine ganze Fußballmannschaft kümmern müsste. Lewan Gabriadze präsentiert sein Regiedebüt, vor der Kamera sind Milla Jovovich („Resident Evil“) und Konstantin Khabensky („Wanted“) zu sehen. 
(„Lucky Trouble“, Russland/USA 2011, 90 Min., FSK ab 6, von Lewan Gabriadze, mit Konstantin Khabensky, Milla Jovovich, Ivan Urgant, http://www.germany-world.de)
 
Spannender Politthriller: „Der Fall Chodorkowski“ als Film-Doku 
 
Der Fall Chodorkowski hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Seit der milliardenschwere russische Ölmagnat 2003 verhaftet und zu insgesamt 13 Jahren Straflager verurteilt wurde, gilt sein Schicksal als Gradmesser für den Umgang Moskaus mit Andersdenkenden. Der Berliner Regisseur Cyril Tuschi („Sommerhundesöhne“ 2004), der selbst russische Wurzeln hat, zeichnet in seinem Dokumentarfilm „Der Fall Chodorkowski“ den Aufstieg und Fall des berühmten Kreml-Kritikers nach. In fünfjähriger Arbeit befragte er rund hundert Weggefährten, Verwandte und Beobachter und verdichtete das Material zu einem künstlerisch anspruchsvollen, packenden Politthriller. 
(„Der Fall Chodorkowski“, Deutschland 2011, FSK ab 12, von Cyril Tuschi, Dokumentarfilm, http://www.derfallchodorkowski.de/)
 
„Die große Passion“: Oberammergau-Doku im Kino
 
Die Passionsspiele in Oberammergau sind auf der ganzen Welt bekannt, jetzt ist ihnen ein filmisches Denkmal gesetzt worden: Zwei Jahre war Dokumentarfilmer Jörg Adolph für seinen Film „Die große Passion“ so nah dran, dass er „Jesus“ sogar unter die Dusche begleiten durfte. Adolph hat die Menschen des Ortes auf dem langen Weg von den ersten Vorbereitungen bis zur letzten Aufführung der Passionsspiele im Herbst 2010 begleitet. Rund 200 Drehtage hat er darin investiert. „Das berühmteste Dorf der Welt spielt die größte Geschichte aller Zeiten“, beschreibt die Produktionsfirma den Plot. 
(„Die große Passion“, Deutschland 2008-2011, 144 Min., FSK: keine Angabe, Dokumentarfilm von Jörg Adolph, http://www.ifproductions.de/Projekte/PASSION)
 
 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Brita Janssen]

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