Kinostarts der Woche: Die „Muppets“ laden wieder zum Tanz

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die „Muppets“ tanzen endlich wieder über die Leinwand, Daniel Brühl kämpft sich durch einen dämonischen Thriller und Leonardo DiCaprio gibt für Clint Eastwood den FBI-Chef Hoover. DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen alle Kinostarts dieser Woche im Überblick vor.

„Die Muppets“: Kurzweiliger Retro-Puppen-Spaß 
 
Comeback der Muppets – und was für eines! Kermit der Frosch, Miss Piggy, Gonzo, Fozzie Bär, Statler und Waldorf, das Tier und all die anderen Muppets kommen wieder ins Kino. In dem inzwischen siebten Muppets-Kinofilm, dem ersten seit zwölf Jahren, geht es um Walter (ein neuer Muppet), der als Riesen-Muppets-Fan die alte Truppe wieder zusammenbringen will, um das Muppets-Theater vor dem Abriss durch geldgierige Unternehmer zu retten. Die Story verrät schon den Geist dieses liebevoll gemachten Muppets-Films. Die Einfälle sind lustig: Kermit lebt zurückgezogen und leicht depressiv in einer Villa und Miss Piggy arbeitet bei der Modezeitschrift „Vogue“ in Paris. Der Film „Die Muppets“ ist in erster Linie etwas für die Generation derjenigen, die jetzt als Erwachsene etwas nostalgisch oder aber mit ihren eigenen Kindern hineingehen können. 
(Die Muppets, 109 Min., FSK ab 0, von James Bobin, mit Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper und den Muppets, http://www.disney.de/muppets/der_film.jsp)
 
 
Aktuelle Brisanz: „Kriegerin“ über junge Rechtsradikale 
 
Auf ihrer Brust prangt ein Hakenkreuz – doch irgendwann kommen ihr Zweifel: Marisa (Alina Levshin) ist jung und hemmungslos brutal. Mit ihrer Neonazi-Clique macht sie in einer ostdeutschen Kleinstadt Jagd auf Ausländer. Dann aber beginnt ihr Weltbild zu bröckeln, als sie dem Asylbewerber Rasul aus Afghanistan begegnet. Während die junge Svenja immer mehr in die rechtsradikale Szene drängt, will sich Marisa daraus lösen. Und das ist schwerer, als sie denkt. Drehbuchautor und Regisseur David Wnendt inszenierte ein Drama, das durch die Ereignisse rund um die Zwickauer Neonazi-Zelle zusätzlich aktuelle Brisanz erhält. 
(Kriegerin, Deutschland 2011, 103 Min., FSK 12, von David Wnendt, mit Alina Levshin, Jella Haase, Sayed Ahmad Wasil Mrowat, http://www.kriegerin-film.de/)

„J. Edgar“: Leonardo DiCaprio im neuen Eastwood-Drama
 
In seinem neuen Drama nimmt sich Clint Eastwood das Leben des langjährigen FBI-Chefs J. Edgar Hoover vor. Hollywoodstar Leonardo DiCaprio spielt diesen Mann, der vor fast nichts zurückschreckte, um sein Land zu schützen. So überstand Hoover nicht nur die Regierungen von acht Präsidenten, sondern sicherte sich auch Macht und Achtung. Dabei ließ er nur wenig Leute näher an sich ran; darunter seine Sekretärin (Naomi Watts) und seine Mutter (Judi Dench). Für seine Leistung wird DiCaprio bereits als einer der diesjährigen Anwärter auf einen Oscar gehandelt. 
(J. Edgar, USA 2011, 136 Min., FSK ab 12, von Clint Eastwood, mit Leonardo DiCaprio, Naomi Watts, Armie Hammer, Josh Lucas, Judi Dench, http://wwws.warnerbros.de/hoover/index.html)
 
 
Rätselhafte Bilderreise: „Faust“ sehr frei nach Goethe
 
Die schon vielfach in Musik, Theater, Film und Literatur erzählte Geschichte des zügellosen Sinnsuchers Faust erzählt der russische Regisseur Alexander Sokurow als große, verrätselte Bilderreise. Sehr frei von Goethes berühmter zweiteiliger Tragödie inspiriert, wird die Geschichte des Wissenschaftlers, der seine Seele an den Teufel verkauft, zum detailreichen, geheimnisvollen Puzzle aus mal expressionistischen, mal surrealistischen, oft an die Gemälde alter Meister erinnernden Bildern voller Geheimnis und Gedankenschwere. Beim Filmfestival Venedig mit dem Hauptpreis, dem Goldenen Löwen, ausgezeichnet. 
(Faust, Russland 2011, 134 Min., FSK ab 16, von Alexander Sokurow, mit Johannes Zeiler, Isolda Dychauk, Anton Adassinsky, Hanna Schygulla, http://www.mfa-film.de/kinofilme/kino-titel/faust/)
 
 
„Bezaubernde Lügen“ – Liebeswirrungen in einem Friseursalon 
 
Wenn eine erwachsene Tochter versucht, ihre Mutter mit eigenen Liebesbriefen aus der Depression zu holen, kann das nur für Chaos sorgen. Die junge Friseurin Émile (Audrey Tautou) versucht es dennoch. Zunächst hat sie auch Erfolg, denn ihre liebeshungrige Mutter Maddy (Nathalie Baye) blüht tatsächlich auf und setzt Émile dann aber schwer unter Druck, ständig neue gefühlvolle Briefe zu schreiben. Den ersten allerdings hat ihr Hausmeister Jean (Sami Bouajila) anonym an Émile gerichtet, der leidet zusehends und verunsichert die ahnungslose junge Frau zugleich mit seiner unglaublichen Bildung. Liebevoll setzt Pierre Salvadori diese Geschichte mit der reizenden Tautou in einer romantischen Hafenstadt Südfrankreichs in Szene, verfällt dann aber doch irgendwann allzu sehr Klamauk und Klischee. 
(Bezaubernde Lügen, Frankreich 2010, 105 Min., FSK ab 0, von Pierre Salvadori, mit Audrey Tautou, Nathalie Baye, http://www.bezauberndeluegen-film.de)
 
 
„Intruders“: Dämonischer Geister-Thriller, mehr Psycho als Horror 
 
In einem Kinderzimmer irgendwo in Spanien tropft es in der Nacht von der Decke hinab – mitten in Juans Gesicht. Als er aufwacht, materialisiert sich vor seinen Augen ein dämonischer Kapuzengeist ohne Gesicht. Er kommt, um Juan seines zu stehlen. In einem anderen Land zu einer anderen Zeit hat Mia genau die gleichen Horrorvisionen. Als das Monster ihr den Mund entreißt, verliert sie ihre Stimme. Die Psychologen sind ratlos. Juans und Mias Eltern glauben lange, die Kinder hätten bloß Alpträume. Doch dann sehen sie plötzlich selber die Unheilbringer. Fieberhaft suchen sie nach Auswegen, um die Eindringlinge los zu werden. Die Zeit drängt, denn die Kinder werden immer panischer. 
(Intruders, Spanien/England/USA 2011, 100 Min., FSK o. A., von Juan Carlos Fresnadillo, mit Clive Owen, Carice van Houten, Daniel Brühl, http://movies.universal-pictures-international-germany.de/intruders.html)
 
 
„Mein liebster Alptraum“ – Eine französische Screwball-Komödie 
 
Gegensätze ziehen sich an und sind immer für eine Komödie gut – insbesondere wenn sie in Gestalt einer unterkühlten, humorlosen Galeristin und eines unglaublichen Prolls daher kommen. Anne Fontaine lässt in ihrer Screwball-Komödie „Mein liebster Alptraum“ genau diese zwei Figuren aufeinanderprallen. Isabelle Huppert als gutbürgerliche Zicke Agathe und Benoit Poelvoorde als vollschlanken Frauen, Bier und Gelegenheitsjobs zugetaner Belgier lernen sich zwangsläufig über ihre Kinder kennen. Sie ist entsetzt über die Unkultiviertheit, er über das freudlose Leben der reichen Pariserin. Natürlich kommen sie sich dann doch näher. Das ist mitunter sehr komisch, auch wenn nicht immer übermäßig geistreich. 
(Mein liebster Alptraum, Frankreich, Belgien 2011, 103 Min., FSK ab 0, von Anne Fontaine, mit Isabelle Huppert, Benoit Poelvoorde, http://www.mein-liebster-alptraum.de)
 
 
„Once Upon A Time In Anatolia“: Mühsame Suche nach einem Toten
 
Es geht um die Leiche eines Dorfbewohners, mitten in der anatolischen Steppe. Vor wenigen Tagen wurde der Mann ermordet. Eine Gruppe, darunter Polizisten, Soldaten, ein Arzt und ein Staatsanwalt, macht sich auf die Suche nach dem Toten. Der Tatverdächtige allerdings scheint sich nicht mehr genau daran erinnern zu können, wo er die Leiche verscharrt hat, so dass der Suchtrupp hilflos durch die Steppe irrt. In Szene gesetzt hat die zweieinhalbstündige Geschichte Nuri Bilge Ceylan. Der renommierte türkische Regisseur ist bekannt durch Filme wie „Drei Affen“. „Once Upon A Time In Anatolia“ wurde 2011 bei den Festspielen von Cannes mit dem Grand Prix ausgezeichnet. 
(Once Upon A Time In Anatolia, Türkei 2011, 150 Min., FSK o.A., von Nuri Bilge Ceylan, mit Muhammet Uzuner, Yilmaz Erdogan, Firat Tanis, http://www.kinostar.com)

 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Aliki Nassoufis/ar]

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