Kinostarts der Woche: Muskel-Marsianer und Bleibtreu-Intrigen

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Es ist angerichtet für einen unterhaltsamen Kinoabend. „John Carter“ setzt auf Muskeln, 3D und Fantasy, Steven Soderbergh liefert in „Haywire“ Actionspaß mit Frauen-Power und „Die Vierte Macht“ stellt Moritz Bleibtreu in Moskau unter Terrorverdacht. Alle Kinostarts der Woche hat DIGITALFERNSEHEN.de für Sie zusammengestellt.

„Herr der Ringe“ trifft „Star Wars“: „John Carter“ im Kino 
 
„John Carter“ gilt vielen Science-Fiction-Fans als erster Held im All. Vor rund 100 Jahren erschuf „Tarzan“-Erfinder Edgar Rice Burroughs die Figur des Bürgerkriegs-Veteranen, der zwischen den Welten – und Planeten – wandert. Im Jahr 1917 wurde der Roman „Eine Prinzessin vom Mars“ veröffentlicht, es folgte eine Buchreihe, die als „Barsoom“ – oder „Mars-Saga“ berühmt wurde. Jetzt kommt „John Carters“-Geschichte ins Kino, natürlich in 3D. Der Film mit Teen-Idol Taylor Kitsch bewegt sich irgendwo zwischen „Herr der Ringe“, „Star Wars“ oder „Avatar“ – und hat ein überraschendes Ende. 
(John Carter, USA 2012, 134 Min., FSK ohne Angabe, von Andrew Stanton, mit Taylor Kitsch, Lynn Collins, Willem Dafoe, http://www.disney.de/john-carter/)
 
 
Actionspaß dank Frauenpower: „Haywire“ von Steven Soderbergh  
 
Regisseur Steven Soderbergh („Sex, Lügen und Video“) setzt in seinem Agenten-Abenteuer „Haywire“ auf Frauenpower: Geheimdienstmitarbeiterin Mallory (Gina Carano) wird verraten und muss offenbar gegen die eigenen Leute um ihr Leben ringen. Die schon oft variierte Geschichte bezieht ihren Reiz in erster Linie daraus, dass eine Frau die Hauptfigur ist. Deren Kampfmethoden sind äußerst individuell. Im Clinch mit den Stars Ewan McGregor und Michael Fassbender verblüfft die bisher überwiegend als Kampfsportlerin bekannte Gina Carano mit einigen höchst ungewöhnlichen Actionszenen. Vor allem die sorgen für Spannung und Spaß. Mit Antonio Banderas und Michael Douglas in Nebenrollen. 
(Haywire, USA 2011, 93 Min., FSK ab 16, von Steven Soderbergh, mit Gina Carano, Ewan McGregor, Michael Fassbender, Antonio Banderas, Michael Douglas, http://www.haywire-derfilm.de/)

Polit-Thriller „Die Vierte Macht“: Moritz Bleibtreu in Russland 
 
Regisseur Dennis Gansel hat bereits in „Die Welle“ gezeigt, dass er politisches Kino mit Unterhaltung verbinden kann. In „Die Vierte Macht“ gerät Moritz Bleibtreu als Reporter Paul Jensen in Moskau unter Verdacht, Terroristen geholfen zu haben. Jensen gerät in einen Strudel voller Gewalt und politischer Intrigen; ein Kampf zwischen Gut und Böse beginnt. Gansel erzählt in seinem ersten englischsprachigen Film und mit internationaler Besetzung eine klassische Heldenreise: Paul ist nach den Abenteuern ein anderer Mensch. Mit seinen packenden Action-Bildern und seiner internationalen Besetzung ist der Film sehenswert.
(Die Vierte Macht, Deutschland, 115 Min., FSK ab 12, von Dennis Gansel, mit Moritz Bleibtreu, Max Riemelt, Kasia Smutniak, http://movies.universal-pictures-international-germany.de/dieviertemacht/)
 
 
Berlinale-Liebling: Petzolds DDR-Drama „Barbara“ mit Nina Hoss 
 
Bei der Berlinale war der Film Publikumsliebling: Christian Petzolds einfühlsames DDR-Drama „Barbara“ erzählt von einer jungen Berliner Ärztin (Nina Hoss), die in die Provinz „strafversetzt“ wird, weil sie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Jetzt plant sie die Republikflucht, der Geliebte im Westen soll ihr helfen. Doch die Zusammenarbeit mit ihrem neuen Chef (Ronald Zehrfeld) und die Begegnung mit einem Heimkind bringen ihre Pläne ins Wanken – die Stasi bleibt ihr auf der Spur. Ohne Pathos und falsche Tristesse macht Petzold in dem Film die alltägliche Beklemmung im DDR-Spitzelstaat spürbar, Nina Hoss brilliert verschlossen und verletzlich als Hauptfigur. 
(Barbara, Deutschland 2012, 105 Min., von Christian Petzold, mit Nina Hoss, Ronald Zehrfeld und Jasna Fritzi Bauer, http://www.barbara-der-film.de/)
 
 
„Schilf“: Psychothriller über Paralleluniversen 
 
Sie sind alte Freunde, beide Physiker – und doch Kontrahenten: Hochschullehrer Sebastian (Mark Waschke) muss sich von Kernforscher Oskar (Stipe Erceg) sagen lassen, dass die von ihm vertretene Theorie über Paralleluniversen Blödsinn sei. Als eines Tages Sebastians kleiner Sohn Nick verschwindet und er selbst am Telefon den Auftrag vernimmt, einen Arzt zu töten, geraten die Dinge beunruhigend durcheinander. Regisseurin Claudia Lehmann, promovierte Physikerin, gelingt mit ihrem Psychothriller „Schilf“ nach dem Roman von Juli Zeh leider nur eine verschwurbelte Gestaltung der Viele-Welten-Theorie. 
(Schilf – Alles, was denkbar ist, existiert, Deutschland 2011, 90 Min., FSK ab 12, von Claudia Lehmann, mit Mark Waschke, Stipe Erceg, Bernadette Heerwagen, http://www.schilf.x-verleih.de/)
 
 
„Kairo 678“ – Gewalt in Ägypten jenseits der politischen Revolte
 
Drei ägyptische Frauen aus drei unterschiedlichen sozialen Schichten, die eines teilen: die demütigende Erfahrung sexueller Gewalt. Die Arbeiterin und Mutter von zwei Kinder Fayza (Bushra) muss sich täglich in den überfüllten Bussen Kairos begrapschen lassen, die Künstlerin Seba (Nelly Karim) wurde vor Jahren von einem ganzen Mob vergewaltigt, woran ihre Ehe zerbrach. Und die junge Nelly (Nahed El Sabai) entkam nur knapp ihrem Peiniger. Sie alle setzen sich zur Wehr und ziehen gegen die rücksichtslose Männergesellschaft und traditionellen Rollenmuster in den Kampf, an dem sie fast selbst zerbrechen. Fast dokumentarisch erzählt der ägyptische Drehbuchautor Mohamed Diab in seinem bereits mehrfach ausgezeichneten Regiedebüt „Kairo 678“ von sexueller Belästigung in seinem Land. 
(Kairo 678, Ägypten 2010, 100 Min., FSK ab 12, von Mohamed Diab, mit Nelly Karim, Bushra, Nahed El Sebai, http://www.arsenalfilm.de/kairo678/index.htm)
 
 
„Versicherungsvertreter“: Aufstieg und Fall eines Jungunternehmers
 
In seiner Dokumentation erzählt Regisseur Klaus Stern von der unglaublich steilen Karriere des Mehmet Göker: Der Kasseler Unternehmer soll schon mit 25 seine erste Million gemacht haben; und er gründet eine Firma, die rasch zu den größten Vermittlern privater Krankenversicherungen in Deutschland gehört. Die Doku aber berichtet auch vom Absturz des Versicherungsmaklers, 2009 meldet sein mit fragwürdigen Methoden geführtes Imperium Insolvenz an. Regisseur Stern hat schon Dokumentationen gedreht wie „Andreas Baader – Der Staatsfeind“ und „Henners Traum – Das größte Tourismusprojekt Europas“. Sein „Versicherungsvertreter“ befindet sich in der Vorauswahl für den deutschen Filmpreis 2012. 
(Versicherungsvertreter, Deutschland 2012, 79 Min., FSK ab 0, von Klaus Stern, http://www.versicherungsvertreter-derfilm.de/)
 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[Aliki Nassoufis/sv]

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