Kinostarts der Woche: „Twilight“, Bestien und Liebesgeschichten

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Was darf’s in dieser Woche sein? Vampire und Werwölfe in „Twilight“, das bestialische im Menschen mit Christoph Waltz, Jodi Foster und Kate Winslet oder eine Weihnachtsgeschichte für die ganze Familie? Die Kinostarts der Woche im Komplettüberblick auf DIGITALFERNSEHEN.de.

Vampir-Manie bricht aus: „Twilight – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1“
 
Vampire vs. Werwolf heißt es zum vierten Mal in den deutschen Lichtspielhäusern.  Der erste Teil der Romanverfilmung des vierten „Twilight“-Bandes von Stephenie Meyer sorgt in den Kinos erneut für Bauchmuskel- und Kreischalarm. Die schöne, sterbliche Bella (Kristen Stewart) heiratet den blutsaugenden Untoten Edward (Robert Pattinson) und sie zeugen ein wilde Vampir-Mensch-Mischung. Natürlich dürfen der attraktive Werwolf Jacob – und sein Sixpack – nicht fehlen. So dauert es gerade mal 30 Sekunden in den Film hinein, bis Teenie-Schwarm Jacob (Taylor Lautner) sich das T-Shirt auszieht und seinen weltweit begehrten Oberkörper zur Schau stellt. Für Fans ein Augenschmaus – anderen könnte ein Geschmacks-Schock bevorstehen.
(„Twilight – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1“, USA, 2011, 117 Minuten, FSK 12, von Bill Condon, mit Kristen Stewart, Robert Pattinson und Taylor Lautner, http://www.new-moon-film.de/)
 
Polanskis neuester Streich: „Der Gott des Gemetzels“
 
Yasmina Rezas weltweiter Bühnenerfolg „Der Gott des Gemetzels“ wurde von Regie-Altstar Roman Polanski (78) als Star-Parade auf die Leinwand gebracht: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly spielen zwei Ehepaare, die sich in der Wohnung treffen, nachdem die Söhne auf dem Spielplatz ruppig aneinandergeraten sind. Erst geht’s zivilisiert zu, dann fallen die Masken. Die braven Bürger mutieren zu Bestien. Wie schon die Bühnenversion, so dürfte auch die Kinofassung ein Publikum begeistern, das sich gern vor Schadenfreude über die Unzulänglichkeiten der Mitmenschen auf die Schenkel klopft.
(„Der Gott des Gemetzels“, Frankreich, Spanien, Polen, Deutschland 2011, 79 Minuten, FSK 12, von Roman Polanski, mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly, http://www.der-gott-des-gemetzels.de)
 
 
„Bullhead“: Tiefgründiger, belgischer Krimi 
 
Es war ein Ereignis brutaler Gewalt, das in die Kindheit des flämischen Rinderzüchters Jacky Vanmarsenille einbrach und von einer Sekunde auf die andere seine Identität zerstörte. Um äußerlich aufrechtzuerhalten, was innerlich zertrümmert ist, spritzt er sich seit diesem Tag Hormone – nicht anders, als wenn er seinen Stieren die tägliche Dosis illegaler Wachstumspräparate verabreicht. Nachdem ein Polizist ermordet wird, der im mafiösen System des Rinderdopings ermittelt, gerät Vanmarsenille ins Visier der Justiz. Regisseur Michaël Roskam erzählt in seinem ersten längeren Spielfilm hinter der vordergründigen Kriminalhandlung die Geschichte einer verlorenen Identität.
(„Bullhead“, Belgien 2011, 120 Minuten, FSK 16, von Michaël R. Roskam, mit Matthias Schoenaerts, Jeroen Perceval, Jeanne Dandoy, http://dpaq.de/OQTWs)

„Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ – Anrührender, komischer Film über zwei Brüder und die Liebe 
 
Die Liebe ist oft kompliziert – nicht jedoch für Simon. Er hat das Asperger-Syndrom und kann nicht verstehen, was an der Liebe so schwierig sein sollte. In seiner Welt aus mathematischen Gesetzmäßigkeiten und festen Ritualen haben so verwirrende Dinge wie Gefühle keinen Platz. Sein Bruder Sam dagegen leidet entsetzlich, als ihn seine Freundin verlässt. Um alles wieder in Ordnung zu bringen, will Simon helfen. Sein Plan: Er will eine Frau für Sam finden. Doch weil er die menschlichen Regungen nur schwer deuten kann, kommt es zu allerlei Missverständnissen, die mal berührend, mal auch aberwitzig sind. „Im Weltraum gibt es keine Gefühle“ ist ein wunderbarer Film über die Beziehung von zwei Brüdern. Anrührend, komisch und mit viel Herz hat Regisseur Andreas Öhmann die Geschichte auf die Leinwand gebracht.
(„Im Weltraum gibt es keine Gefühle“, von Andreas Öhmann, mit Bill Skarsgård, Martin Wallström und Cecilia Forss, 90 Min, FSK k.A., http://www.arsenalfilm.de/im-weltraum)
 
 
„Deckname Cor“: Dokudrama über den jüdischen Widerstand 
 
Die Geschichte ist kaum bekannt und geht unter die Haut: Der junge Max Windmüller („Deckname Cor“) muss 1933 als Jude aus Deutschland nach Holland fliehen. Dort geht der mutige Mann zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht nur in den Untergrund, sondern schließt sich auch einer Widerstandsgruppe an. Mit gefälschten Papieren schleust die Gruppe mehr als 400 Juden über die Pyrenäen nach Spanien. Doch Windmüller selbst wird verraten und noch in den letzten Kriegstagen auf einem Todesmarsch ermordet. So wie in dem Dokudrama „Deckname Cor“ ist die Geschichte des jüdischen Widerstands noch nicht erzählt worden. Autor Eike Besuden hat dafür zehn Jahre recherchiert und Überlebende der Gruppe gesprochen. Die Dokumentation kombiniert Zeitzeugen-Berichte mit inszenierten Spielhandlungen und gibt Einblicke in den jüdischen Widerstand.
(„Deckname Cor“, Deutschland 2010, 90 Min., FSK frei, von Eike Besuden, mit Markus Seuß, Pegah Kazemi, http://dpaq.de/trBPQ)
 
 
„Die verlorene Zeit“: Gesellschaftskritisches, historisches Liebesdrama 
 
Wo der Schrecken zum Alltag wird, vermutet man das Schöne nicht mehr. In 2Die verlorene Zeit“ wird die Geschichte einer Liebesbeziehung zweier KZ-Insassen erzählt, die es gemeinsam schaffen, den Zweiten Weltkrieg zu überleben. Doch sie werden getrennt, verlieren einander und werden von den Geistern der Vergangenheit verfolgt. Anna Justice bringt mit einem talentierten, internationalen Cast nicht nur eine dramatische Geschichte, sondern auch eine kluge Gesellschaftsanalyse und historische Darstellung auf die Leinwand. Dabei zeigt sie Feingefühl für ein schwieriges Thema.
(„Die verlorene Zeit“, Deutschland 2011, 111 Minuten, FSK ab 12, von Anna Justice, mit Dagmar Manzel, Lech Mackiewicz und David Rasche, http://www.die-verlorene-zeit.de/)
 
 
„Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“: Weihnachstabenteuer für die Familie
 
Niklas Julebukk (Alexander Scheer) ist der letzte echte Weihnachtsmann. Auf der Flucht vor dem bösen Waldemar Wichteltod (Volker Lechtenbrink), der aus Weihnachten eine reine Konsum-Orgie machen will, stürzt er auf die Erde. Dort trifft er glücklicherweise die beiden Kinder Ben (Noah Kraus) und Charlotte (Mercedes Jadea Diaz), die auch so einige Sorgen plagen. Gemeinsam retten sie das Weihnachtsfest. In der Verfilmung des Cornelia-Funke-Romans „Als der Weihnachten vom Himmel fiel“ gelingt es Regisseur Oliver Dieckmann, den ganz speziellen Zauber des Weihnachtsfestes mit liebenswerten Charakteren einzufangen – ein wunderbares Weihnachtsabenteuer für Familien mit Grundschulkindern.
(„Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“, D 2011, 105 Min., FSK 0 Jahre, von Oliver Dieckmann, mit Alexander Scheer, Noah Kraus, Mercedes Jadea Diaz, Volker Lechtenbrink, Jessica Schwarz, http://weihnachtsmann-film.de)
 
„30 Minuten oder weniger“: Gangster-Action mit Ben Stiller 
 
Als kiffender Pizza-Boy fristet Nick ein wenig abwechslungsreiches Dasein in einer amerikanischen Kleinstadt. Dann aber wird es aufregend: Beim Ausliefern einer Pizza gerät Nick in die Hände zweier Ganoven mit einem höchst perfiden Plan. Indem sie Nick eine Bombe auf den Leib schnallen, zwingen sie ihn dazu, eine Bank zu überfallen. Und dafür bleiben Nick nur wenige Stunden. Gelingt ihm das nicht, soll der Sprengsatz detonieren. Comedy-Star Ben Stiller („Zoolander“) hat den Action-Streifen produziert, Regie führt Ruben Fleischer („Zombieland“), Jesse Eisenberg („The Social Network“) spielt die Hauptrolle.
(„30 Minuten oder weniger“, D/USA/Canada 2011, 83 Min., FSK ab 16, von Ruben Fleischer, mit Jesse Eisenberg, Aziz Ansari, Danny McBride, http://www.30-minuten-oder-weniger.de)
 
„Die Mühle & das Kreuz“: Synthese von Kunst und Film
 
Im Jahr 1564 malte Pieter Bruegel der Ältere in Öl „Die Kreuztragung Christi“. In seiner filmischen Adaption erweckt der polnische Regisseur Lech Majewski das weltbekannte Gemälde zum Leben und erzählt von seiner Entstehung: Von einem wohlhabenden Antwerpener Kaufmann erhält Bruegel den Auftrag, die Kreuztragung zu malen. Der Künstler der Niederländischen Renaissance möchte nicht einfach eine weitere Version der Passionsgeschichte anfertigen, sondern ein Bild, das viele Geschichten und Hunderte Menschen beinhaltet. Unterstützt wird Majewski bei seiner Synthese von Kunst und Film von hochkarätigen Darstellern wie Charlotte Rampling („Melancholia“) und Rutger Hauer („Blade Runner“).
(„Die Mühle & das Kreuz“, Schweden/Polen 2011, 92 Min., FSK ab 12, von Lech Majewski, mit Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York, http://www.neuevisionen.de)
 
 
DIGITALFERNSEHEN.de stellt Ihnen an dieser Stelle wöchentlich die aktuellen Filmstarts der Woche vor. Jeweils am Donnerstagmorgen finden Sie auf unseren Seiten die perfekte Planungshilfe für den nächsten Kinobesuch. Hier geht es zu den Kinostarts der Vorwoche.Alle KINOSTARTS DER WOCHE im Überblick
[dpa/js]

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