Kommentar: Sat.1 und Cindy – Eine Überdosis pink für mehr Profil

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Bereits seit längerer Zeit kämpft Sat.1 mit einem ernsten Problem: Dem Privatsender ist sein Profil abhanden gekommen. Cindy aus Marzahn soll nun zur Rettung eilen und Sat.1 wieder ein Gesicht geben. Doch dabei stellt sich schon jetzt die Frage, ob sich der Kanal nicht eine Überdosis pink verpasst.

Die Zeiten, in denen Sat.1 noch mit einem klaren Profil auf Sendung ging, sind bereits seit längerem vorbei. Der Privatsender hat sein Gesicht, oder vielmehr seine bekannten Gesichter, allesamt verloren. Ob Harald Schmidt, Margarete Schreinemarkers oder beispielsweise auch Richterin Barbara Salesch (die zumindest noch in Wiederholungen bei Sat.1 ran darf), sie alle haben dem Privatsender in den letzten Jahren den Rücken gekehrtet – oder wurden gekehrt. Denn nicht selten waren es auch die Quoten, die Sat.1 dazu veranlassten, sich von einigen seiner bekanntesten Namen zu trennen.

Doch wer kam nach? Längere Zeit niemand. Über Monate hinweg suchte der Programmveranstalter aus Unterföhring nach einem neuen Aushängeschild, das dem Privatsender zurück zu mehr Profil verhelfen soll. Diesen Jemand hat Sat.1 im Sommer nun gefunden: Die Komikerin Cindy aus Marzahn soll es in den kommenden drei Jahren für den Sender richten – doch dabei droht Sat.1 schon jetzt übers Ziel hinaus zu schießen. Denn die vorzugsweise in grellem pink gekleidete Berlinerin scheint für Sat.1 zur Allzweckwaffe und damit überpräsent zu werden. Wohin man auch sieht, die Jogginghosen-Trägerin scheint überall dabei zu sein.
 
In der kommenden Woche beginnt der Privatsender mit seiner Promi-Ausgabe von „Big Brother“, die von Cindy aus Marzahn und Oliver Pocher moderiert wird. Generell scheinen Pocher und Cindy zum neuen Dream-Team des Senders zu avancieren. Nur wenige Tage nach dem Ende der 14-tägigen Show lässt der Sender das Gespann dann gemeinsam auf den Deutschen Fernsehpreis los. Pocher und Cindy sollen die Veranstaltung mit ihren Einlagen zweifelsfrei etwas auflockern und für Comedy sorgen. Ob ausgerechnet diese zwei Entertainer für den Anlass die passende Wahl sind, bleibt zwar dabei jedem selbst überlassen. Man gewinnt aber doch mitunter den Eindruck, dass der TV-Sender ein festes Duo zu formen versucht, dass allzeit bereit ist.
 
Das rund-um-Cindy-Paket von Sat.1 geht derweil weiter: In den kommenden Wochen geht die Berlinerin zudem noch in „Die Promi-Hochzeitsplaner“ auf Sendung und ab dem 18. Oktober ist Cindy aus Marzahn dann auch noch mit ihrer eigenen Show bei Sat.1 zu sehen. Als „Bezaubernde Cindy“ erfüllt die pinke Lady dabei unerfüllte Wünsche.
 
In den nächsten Wochen heißt es also: Cindy satt bei Sat.1 – und da die Berlinerin einen dreijährigen Exklusiv-Vertrag mit dem Privatsender hat, dürfte sich daran in nächster Zeit auch nichts ändern. Denn Sat.1 kämpft scheinbar mit aller Kraft darum, sich mit der vorlauten Jogginghosen-Trägerin ein Gesicht zu erschaffen, dass direkt mit dem Sender in Verbindung gebracht wird – so wie es beispielsweise Günther Jauch für RTL oder Stefan Raab für ProSieben ist.
 
Doch dabei läuft Sat.1 Gefahr, die Zuschauer mit einer Überdosis pink zu verschrecken. Gerade anfangs, wenn ein neues Sendergesicht etabliert wird, ist es zweifelsfrei wichtig und auch notwendig, auf große Präsenz zu setzen. Immerhin muss die notwendige Verbindung erst einmal geschaffen werden. Es gilt aber auch das rechte Maß zu finden. Derzeit scheint Cindy bei Sat.1 allgegenwärtig – und das birgt auf längere Sicht vermutlich Konsequenzen. Für Fans wird diese hohe Dosis sicherlich zu einem aufregenden Trip in der pinken Welt der Berlinerin. Für all diejenigen, die nur bedingt etwas oder gar nichts mit Cindy aus Marzahn anfangen können, droht dagegen eine Überdosis – vielleicht mit tödlichem Ausgang. [fm]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: Kommentar: Sat.1 und Cindy - Eine Überdosis pink für mehr Profil Da gibts bestimmt auch was von ratiopharm.
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