Konsequenzen: Neuer Mobilfunk-Chef bei Samsung?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Samsung verkauft zwar nach wie vor mehr Smartphones als jeder andere Hersteller, doch angesichts rückläufiger Bilanzen sieht sich der Konzern nun offenbar zu Konsequenzen auf personeller Ebene veranlasst.

Der Smartphone-Weltmarktführer Samsung prüft laut einem Zeitungsbericht einen Chefwechsel in seinem Mobilfunk-Geschäft nach einem schwachen Jahr. Der für Hausgeräte und Fernseher zuständige Manager B.K. Yoon könne auch die Führung des Handy-Bereichs übernehmen, schrieb das „Wall Street Journal“ am späten Sonntag.

Der heutige Smartphone-Chef J.K. Shin führt die Sparte seit 2009 und machte Samsung zum mit Abstand weltgrößten Hersteller. Zuletzt zeigte der südkoreanische Konzern aber Schwächen. Der Marktanteil sank im vergangenen Quartal laut Expertenberechnungen auf knapp ein Viertel von über 32 Prozent vor einem Jahr. Damit einher ging ein Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte.
 
Samsung wird aus zwei Richtungen in die Zange genommen: Bei günstigen Geräten, die einen großen Teil der Modelle ausmachen, erobern chinesische Rivalen wie Xiaomi und Lenovo immer mehr Marktanteile. Im lukrativeren Hochpreis-Segment punktet gerade Apple mit den beiden Varianten seines neuen iPhone 6.
 
Zu den Marktveränderungen seien aber auch hausgemachte Fehler hinzugekommen. So habe Samsung unter anderem die Nachfrage nach seinem aktuellen Top-Modell Galaxy S5 überschätzt, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Es sei ein Fünftel mehr Geräte als beim erfolgreichen Vorgänger-Modell produziert worden, die sich dann in den Lagern stapelten. Insgesamt habe Samsung 40 Prozent weniger S5-Smartphones verkauft als erwartet. In China habe sich der Absatz im Vergleich zum Vorgängermodell Galaxy S4 halbiert. Das Smartphone-Geschäft spielt eine Schlüsselrolle für Samsung und steuerte zuletzt auch trotz des Gewinneinbruchs mehr als 40 Prozent von operativen Ergebnis des Konzerns bei.
 
Samsung kündigte bereits zuvor an, dass die Smartphone-Modellpalette um bis zu 30 Prozent ausgedünnt werden solle. Der Konzern verkauft über 50 verschiedene Geräte. Außerdem sollen rund 500 Mitarbeiter der Sparte in den Bereich für vernetzte Elektronik verlagert worden sein. Als Teil von Sparmaßnahmen seien in einigen europäischen Büros die Fruchtkörbe abgeschafft worden, schrieb das „Wall Street Journal“. Auch die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Montag von möglichen personellen Konsequenzen in der Smartphone-Sparte, nannte aber keine Namen. [dpa/fm]

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