Kontakt mit „Philae“? Dritter Versuch steht bevor

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Was macht „Philae“? Der Landeroboter auf dem Kometen „Tschuri“ soll erneut kontaktiert werden – mittlerweile bereits zum dritten Mal.

Die Raumsonde „Rosetta“ startet an diesem Freitag den dritten Versuch, Kontakt zum Landeroboter „Philae“ auf einem fernen Kometen aufzunehmen. Die Kommunikationseinheit auf „Rosetta“ werde wieder eingeschaltet, teilte DLR-Projektleiter Stephan Ulamec am Mittwoch mit. „Im Mai und Juni gibt es eine realistische Hoffnung, dass wir wirklich den Kontakt aufbauen.“ Am 13. August komme der Komet „Tschuri“ der Sonne am nächsten. Die Kommunikationseinheit auf „Rosetta“ bleibe mindestens bis zum 17. August eingeschaltet.

„Philae“ war im November nach zehnjähriger Reise auf dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ im Schatten gelandet, hatte noch einige Daten gesendet und war dann wegen Strommangels in den Winterschlaf gefallen. Der Roboter muss auf Sonne warten, um zu neuer Energie zu kommen und sich dann melden zu können.
 
Bei ersten Versuchen im März und April war der Lockruf von „Rosetta“ ohne Reaktion verhallt, es gab keine Nachricht von „Philae“. „Das Problem, das wir haben, sind die kalten Temperaturen. Der Lander hat sehr viel Schatten und wird nur kurz von der Sonne angestrahlt. Er bleibt sehr kalt“, erläuterte Ulamec. „Philae“ müsse im Inneren wärmer als minus 45 Grad werden. Die Wissenschaftler hofften, dass die Sonnenenergie reicht.
 
Wegen der unklaren Landesituation sei es schwierig, ein Temperaturmodell zu erstellen, sagte Ulamec: Ist „Philae“ von oben frei, so dass die Sonne ungehindert darauf scheinen kann? Oder ist er in eine Höhle gerutscht? Es gebe zwar Panorama-Bilder, aber die Situation über dem Lander sei nicht eindeutig. „Es gibt viele Unsicherheiten“, sagte der Wissenschaftler.
 
Ende März hatte „Tschuri“ so viel Staub aufgewirbelt, dass „Rosetta“ auf einem dichten Überflug Probleme mit der Orientierung hatte. Die Sonde ging auf Distanz, nähert sich jetzt wieder an und hat nach DLR-Angaben nun einen Abstand von 80 Kilometern. [dpa/chp]

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