Krimi aus weiblicher Sicht: „Top of the Lake: China Girl“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Nach „Top of the Lake“ folgt „Top of the Lake: China Girl“ – Ermittlerin Griffith zieht es von Neuseeland nach Australien.

Es ist ein grauenhafter Fund: Die Leiche einer jungen Asiatin wird im australischen Sydney in einem Koffer an den Strand gespült. Für die Ermittlerin Robin Griffith, gespielt von Elisabeth Moss („Mad Men“, „Handmade‘s Tale“), ist das der Beginn dramatischer Entwicklungen, die ihr Leben auf den Kopf stellen werden. Als deutsche Erstaufführung zeigt Arte jetzt die sechsteilige Krimiserie „Top of the Lake: China Girl“ der Produzentin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Oscar-Preisträgerin Jane Campion: jeweils zwei Folgen jeden Donnerstag von diesem Donnerstag an um 20.15 Uhr.

„Top of the Lake: China Girl“ knüpft an die erste, vielfach preisgekrönte Staffel „Top of the Lake“ an, in der Ermittlerin Griffith auf Neuseeland ein Kinderschänder-Netzwerk entlarvte.
Jetzt, Jahre später, führen sie ihre Nachforschungen in der australischen Metropole ins Bordellmilieu. Immer tiefer taucht sie in kriminelle Machenschaften ein, die sie mit Zwangsprostitution, skrupellosem Menschenhandel sowie illegaler Leihmutterschaft konfrontieren.
 
Und mit ihrer eigenen Vergangenheit. Nachdem sie als Teenager vergewaltigt und schwanger wurde, gab sie ihre Tochter nach der Geburt zur Adoption frei. Nun möchte die Polizistin mit der 17-jährigen Mary (Alice Englert) zum ersten Mal Kontakt aufnehmen. Doch die hat ihre eigenen Probleme. Nicht nur, dass sich ihre Ziehmutter Julia (Nicole Kidman) von Ehemann Pyke (Ewen Leslie) getrennt hat, um eine lesbische Beziehung zu führen; durch die Beziehung zu einem zwielichtigen Professor (David Dencik) wird sie ausgerechnet in den Fall verwickelt, an dem Robin gerade arbeitet, und gerät dabei Lebensgefahr.
 
„Es war reizvoll, von Frauen und ihren Familienbeziehungen im Rahmen einer Kriminalgeschichte spannend und humorvoll zu erzählen“, sagte Jane Campion der Deutschen Presse-Agentur beim Cologne Film Festival im Oktober, bei dem ihre Serie zum ersten Mal in Deutschland gezeigt wurde und sie den Filmpreis Köln erhielt. Besonders in der Darstellung von Charakteren, die alles andere als perfekt seien, sieht die Künstlerin eine interessante Aufgabe.
 
Für die neuseeländische Regisseurin, die Weltruhm mit der Verfilmung „Das Piano“ erlangte, war die Produktion auch Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen, was „Mutterschaft“ überhaupt bedeutet: „Mit diesem Begriff sind Forderungen verbunden, die jede Frau irgendwann in ihrem Leben einmal für sich klären muss, egal ob sie Kinder hat oder nicht.“
 
Den aktuellen Trend hin zur Produktion aufwendiger Fernsehserien begrüßte sie: „Jedes Medium, darunter auch die neuen Plattformen, über das man gute und tiefgründige Geschichten erzählen kann, bietet den Kreativen Chancen, ihre Ideen zu verwirklichen.“ Neben Stars wie Nicole Kidman oder Elisabeth Moss ist auch „Game of Thrones“–Darstellerin Gwendoline Christie in „Top of the Lake: China Girl“ zu sehen. Die Britin spielt eine nicht ganz einfache Kollegin von Elisabeth Moss.

[Wilfried Urbe]

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