Landtag von Sachsen-Anhalt berät über Rundfunkbeitrag

31
171
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Die AfD will das Finanzierungssystem des öffentlich-rechtlichen Rundfunks umkrempeln und dafür den Rundfunkstaatsvertrag für ARD und ZDF aufkündigen. Der Landtag von Sachsen-Anhalt musste sich am Freitag mit einem entsprechenden Antrag auseinandersetzen.

Über die künftige Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland existieren die unterschiedlichsten Vorstellungen. Während die ARD den Rundfunkbeitrag an das Bruttoinlandsprodukt koppeln will, will die AfD ihn am liebsten abschaffen. Ihr Ziel ist dabei eine Neuordnung des Finanzierungssystems, dazu will sie zunächst den Rundfunkstaatsvertrag zum Ende des Jahres kündigen. Über einen entsprechenden Antrag stand am Freitag auf der Tagesordnung des Landtags von Sachsen-Anhalt, in dem die Partei seit der Landtagswahl im Frühling vertreten ist.

Wie der MDR berichtet, brachte AfD-Fraktionschef André Poggenburg den Antrag in Magdeburg ein und stieß dabei bei den anderen im Landtag vertretenen Parteien auf heftige Kritik. Pappenburg begründete das Ansinnen mit der fehlenden Möglichkeit für die Bürger, sich von der Zahlungsverplichtung zu befreien, und zog ferner die Debatte um die Berichterstattung der ARD-„Tagesschau“ um die Festnahme des Verdächtigen im Mordfall der Freiburger Studentin heran. In diesem Zusammenhang bezeichnete er ARD und ZDF als „Aktuelle Kamera 2.0“ und warf ihnen ein einseitiges und tendenziöses Programm vor.
 
Staatskanzleichef Rainer Robra von der CDU warf dagegen ein, dass die Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gewährleistet sei. Über die Aufsichtsgremien wie dem MDR-Rundfunkrat, in dem auch die AfD vertreten sei, könne Kritik am Programm der Sendeanstalten geäußert werden. Falko Grube von der SPD warf der AfD vor, zu versuchen,ARD und ZDF zu zensieren, weil sich die Partei mit der Berichterstattung nicht zufrieden zeige. Auch Linke und Grüne sprachen sich gegen den AfD-Vorschlag aus und übten heftige Kritik an dem Ansinnen der Partei, sodass der Antrag zur Kündigung des Staatsvertrags abgelehnt wurde. [kw]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

31 Kommentare im Forum

  1. Wer hätte das erwartet? Niemand wird die GEZ oder wie das Ganze jetzt auch heißen mag verändern, geschweige denn abschaffen. Diese Krake mit ARD und ZDF an der Spitze, hat sich über ein halbes Jahrhundert als Selbstbedienungsladen etabliert und hat aus diesem Grund schon Bestandsschutz. Da hängen so viele Jobs, überbezahlte Posten und Pensionen dran, so das da niemand Hand ablegen wird. Der dumme Bürger muss ja dieses absurde und nicht mehr zeitgemäße Konstrukt, dessen eigentliches Ansinnen der Grundversorgung war und gar nicht mehr nötig ist bezahlen. Ob er will oder nicht. Die meisten denken schon gar nicht mehr drüber nach. Sehr schön, das die AfD das mal wieder nach vorn rückt und ins Bewusstsein der Menschen bringt. Alle anderen Parteien haben keinen Arsch in der Hose, dieses Thema anzugehen und reißen jetzt natürlich das Maul auf und sind natürlich grundsätzlich dagegen, weil's ja von der AfD kommt.
  2. Ob die AfD etwas vorschlägt oder die Katze hat ein Gewehr. Kommt nicht durch den Landtag. Und das ist gut so.
Alle Kommentare 31 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum