Der Satellitenbetreiber SES Astra will über die Website seiner umstrittenen Bezahlplattform HD Plus ab dem heutigen Mittwoch das langerwartete Legacy-Modul zur Nachrüstung älterer Receiver vertreiben. Das erfuhr DIGITAL FERNSEHEN aus Branchenkreisen.
Bereits seit dem gestrigen Dienstagnachmittag ist die Website von HD Plus sporadisch oder gar nicht erreichbar. Die Astra-Tochter HD Plus GmbH kommunizierte bislang keine Gründe. Grund für den Ausfall ist laut Kreisen die Erweiterung der Internet-Präsenz um einen Webshop, der im Laufe des Mittwochs freigeschaltet wird und die Bestellung von Legacy-Modulen für 99 Euro ermöglicht. Im Preis inbegriffen ist eine für zwölf Monate aktivierte HD-Plus-Smartcard.
Die speziellen CAMs von HD Plus sollen ältere Receiver, die lediglich über eine Common-Interface-Schnittstelle verfügen, in die Lage versetzen, die verschlüsselten HD-Plus-Privatsender der Betreiber RTL, Pro Sieben Sat 1 und ab November auch Sport 1 via Satellit zu empfangen. Allerdings funktioniert die Lösung nur bei Set-Top-Boxen, für die der Hersteller ein Software-Update zur Aktivierung von HD Plus bereitstellt.
Mit Humax hatte sich am Montag ein erster Anbieter aus der Deckung gewagt. Die aktuelle Firmware-Version 1.00.37 rüstet die notwendige Freischaltung nach (wir berichteten). Humax und HD Plus wollen nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN im Laufe des heutigen Tages Einzelheiten zum offiziellen Vermarktungsstart der Legacy-CAMs kommunizieren. Auch Vantage, Technisat und Kathrein hatten im Vorfeld Aktualisierungen für einzelne Endgeräte in Aussicht gestellt.
Nach einem Jahr erhebt HD Plus für den Empfang von RTL HD, Vox HD, Pro Sieben HD, Sat Eins HD, Kabel Eins HD und Sport 1 HD eine sogenannte Infrastrukturpauschale in Höhe von 50 Euro. Wer vor der Hinterlegung persönlicher Daten im Zuge der Verlängerung zurückschreckt, zahlt 55 Euro für eine neue Karte. Die Plattform ist umstritten, weil für bereits durch Werbung finanzierte Privatsender zusätzliche Kosten anfallen und technische Restriktionen wie Aufnahmesperren und Vorspulverbote den Zuschauer geißeln. [ar]
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