Leichtathletik-EM steigert sich – fast zwei Millionen bei „Kuli“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Leichtathletik, die im TV sonst eher ein Schattendasein führt, stand am Mittwochabend im Mittelpunkt. Mehr als 4,5 Millionen Zuschauer interessierten sich für die Übertragung aus Berlin.

Die Leichtathletik-EM hat am Mittwochabend noch einmal mehr Publikum vor die Fernseher gelockt als am Tag davor. Im Schnitt 4,56 Millionen Zuschauer verfolgten ab 20.15 Uhr die Übertragung im Ersten aus Berlin. Der Marktanteil betrug 17,5 Prozent. Die halbstündige „Sportschau“ um 21.30 Uhr hatte sogar 4,72 Millionen Zuschauer (17,8 Prozent). Am Dienstag hatten 3,34 Millionen Menschen die EM im ZDF gesehen.

Die „Tagesschau“ im Ersten hatten zuvor am Mittwoch ab 20 Uhr 5,19 Millionen Zuschauer (21,5 Prozent) eingeschaltet. Am späteren Abend um 22.30 Uhr brachte es die Dokumentation „Kulenkampffs Schuhe“ immerhin auf 1,93 Millionen Zuschauer (12,6 Prozent). In ihr ging es um die legendären Showmaster Hans Rosenthal, Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Alexander samt ihrer teils schwierigen Lebensgeschichten.
 
Um 20.15 Uhr lag das ZDF-Drama „Für meine Tochter“ mit Dietmar Bär mit 3,26 Millionen Zuschauern (12,5 Prozent) auf Platz zwei. Der ZDFneo-Krimi „Ein starkes Team: Unter Wölfen“ mit Maja Maranow kam auf 1,92 Millionen Zuschauer (7,3 Prozent), die RTL-Show „Die Bachelorette“ auf 1,74 Millionen (6,8 Prozent) und die Sat.1-Show „Die unglaublichsten… Kameraknaller“ mit Sonya Kraus auf 1,62 Millionen (6,6 Prozent).
 
Die ProSieben-Ärzteserie „Grey’s Anatomy“ verbuchte 0,99 Millionen Zuschauer (3,8 Prozent), das Kabel-eins-Drama „Full Metal Jacket“ 0,96 Millionen (3,8 Prozent), die Vox-Krimiserie „Rizzoli & Isles“ 0,88 Millionen (3,4 Prozent) und die RTL-II-Dokusoap „Die Wollnys – Eine schrecklich große Familie“ 0,86 Millionen (3,3 Prozent).

[dpa]

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3 Kommentare im Forum

  1. "Kulenkampffs Schuhe" war wirklich mit die beste Dokumentation, die ich seit langem gesehen habe. Ich bin gestern gebannt hängen geblieben, obwohl ich zu Beginn eigentlich schon müde war und nur mal reinschauen wollte. Ein großes Fernsehereignis. Schön, dass dies mit einer für Dokumentationen großartigen Quote belohnt wurde. Ich hatte bei dem Film etwas total anderes erwartet. Eigentlich ging es generell um die Verarbeitung von unterschiedlichen Kriegserlebnissen in der Nachkriegszeit, am Beispiel der Familie der Filmemacherin. Das wurde in den Beschreibungen gar nicht klar. Die Kriegsgeschichte ihres Vaters kennt die Autorin dabei nur in Auszügen, es war nicht üblich, dass man über das Thema gesprochen hat (diese Aussage kenne ich noch von meinen Eltern im Verhhältnis zu meinen Großeltern). Die Autorin vergleicht die Geschichte ihres Vaters bzw. ihrer Familie mit der Geschichte damals geliebten Ikonen der Fernsehunterhatung , Kulenkampff, Rosenthal und Peter Alexander. Auch ein paar interessante Aussagen über Robert Lembke, Martin Jente und Horst Tappert kommen dazu. Sowohl die Zuschauer als auch die Showmaster haben u.a. mit den Heile-Welt-Programmen ihre unterschiedlichen Kriegserlebnisse mit verarbeitet (bzw. damit verdängt). Die "Beweisführung" war beeindruckend. Kleine eingestreute Nebensätze, insbesondere von Kulenkampff oder Alexander gaben viel Preis (Beispiel Alexander: "Berlin hat mich gleich mit einem Teppich empfangen. Mit einem Bombenteppich."). Meine Eltern sind zwar jünger, haben also als kleine Kinder den Krieg erlebt. Aber auch ich kam gestern ins Grübeln, was meine Eltern wohl so alles "mitgenommen" haben. Den Begriff "Posttraumatische Belastungsstörung" gab es damals ja noch nicht. Irgendwie scheinen die aber tatsächlich alle ihre Leben daran genagt zu haben bzw. nagen noch heute. Demjenigen, der selbst Eltern mit Kriegserlebnissen hatte, sei sie sehr empfohlen. Echtes Bildungsfernsehen, welches zum Nachdenken auch über die eigenen Eltern/Großeltern anregt.Das gepaart mit tollen Erinnerungen, als am Samstag Abend noch Lagerfeuerathmosphäre herrschte und alle generationübergreifend gemeinsam an den Lippen der großen Showmaster hingen. Hier noch in der Mediathek: Kulenkampffs Schuhe | Reportage & Dokumentation Wenn man die Kommentare unter dem Mediatheklink liest scheint es mir so, dass nicht nur ich gestern mit großen Augen vor dem Fernseher gesessen habe.
  2. Ich habe "Kulenkampffs Schuhe" gestern gesehen und war auch sehr beeindruckt. Der Film ist nur noch bis Mittwoch in der Mediathek verfügbar. Als Ergänzung kann ich noch die Doku "Unser Vater Hans Rosenthal" empfehlen. Darin begeben sich Rosenthals Sohn und Tochter auf Spurensuche und reisen an die Orte, wo ihr Vater in seiner Jugend Zwangsarbeit leisten musste oder sich vor den Nazis versteckte. Bei den letzten beiden Sätzen der Doku lief es mir kalt den Rücken runter: "Gegen Ende seines Lebens war Hans Rosenthal überzeugt, dass sich die Menschen nicht mehr so leicht wie in der Nazi-Zeit gegen Juden oder andere Minderheiten aufhetzen lassen würden. Was er wohl heute sagen würde?"
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