Leistungsschutzrecht: Verleger zahlen drauf

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zusätzliche Einnahmen von Google und anderen Suchmaschinen versprachen sich die Verleger vom Leistungsschutzrecht. Auch durch die bisher ausgetragenen Gerichtsverfahren ist das umstrittene Gesetz bisher jedoch ein Zuschussgeschäft.

Die jüngsten Quartalszahlen belegen es erneut: Dank Online-Werbung gehört Google zu den umsatzstärksten Unternehmen der Branche. Davon profitieren wollen auch die deutschen Verleger, zumal der Suchmaschinen-Riese auch auf zahlreiche Texte dieser zurückgreift. Regeln sollte eine Beteiligung das 2013 in Kraft getretene Leistungsschutzrecht, doch in den vergangenen vier Jahre hat sich das Gesetz für die Verleger nicht rentiert.

Zwar konnte die VG Media in ihrem jüngsten Geschäftsbericht für das Jahr 2016 auf Erlöse von 708.000 Euro verweisen, was im Vergleich zu 2014 (6000 Euro) und 2015 (8000 Euro) eine deutliche Steigerung darstellt, doch demgegenüber stehen auch Kostenbeteiligungen von 1,86 Millionen Euro, welche die Verlage selbst beisteuern mussten. Aufgewendet wird dieses Geld für die unzähligen Klagen, welche die VG Media gegen Google führt, da das US-Unternehmen sich weigert, die Verleger im Sinne des Leistungsschutzrechtes zu entschädigen.
 
Statt der erhofften Millioneneinnahmen haben die Verleger bisher seit 2014 sogar insgesamt 7,6 Millionen Euro aufgewendet, ohne bisher einen Erfolg vor Gericht feiern zu können. Und auch die gesteigerten Einnahmen für 2016 sind laut dem Portal „t3n.de“ trügerisch, würden diese einem Insider zufolge auf einer Einmalzahlung von 700.000 Euro basieren, die sich nicht wiederholen werden. Dieses Geld stamme von der Internetsuche von T-Online.
 
Ob es jemals zu den angestrebten Zahlungen von dreistelligen Millionenbeträgen kommt, die sich die VG Media verspricht, ist noch nicht abzusehen. In der aktuellen Klage vor dem Landgericht Berlin, in der auf Offenlegung der Google-Umsätze in Deutschland geklagt wird, soll am Dienstag ein Urteil gefällt werden. [buhl]

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1 Kommentare im Forum

  1. Ja wenns so einfach wäre mit windigen Klagen Geld zu verdienen könnte das ja jeder Depp machen.:ROFLMAO:
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