Linke fordert Reform der öffentlich-rechtlichen Digitalkanäle

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach dem Vorstoß der ARD-Intendanten, die Digitalkanäle von ARD und ZDF zu fusionieren, mehren sich nun auch in der Politik die Stimmen, die eine Reform der öffentlich-rechtlichen Spartensender fordern. So mahnt beispielsweise die Fraktion der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt, auf die Vorschläge der ARD einzugehen.

In der erneut aufgeflammten Diskussion um die Zukunft der Digitalkanäle von ARD und ZDF meldete sich nun auch die Politik zu Wort. Wie der Medienpolitische Sprecher der Fraktion der Linkspartei im Landtag von Sachsen-Anhalt, Stefan Gebhardt, am Dienstag mitteilte, begrüßt man innerhalb der Partei den Vorstoß der ARD-Intendanten, eine Reform der Spartenkanäle in Angriff zu nehmen.

„Es ist ein richtiger Schritt, aus den jetzigen Kanälen ‚tagesschau24‘ und ‚ZDFinfo‘ einen gemeinsamen Nachrichtenkanal, aus den Kanälen ‚EinsPlus‘ und ‚zdf.kultur‘ einen gemeinsamen Jugendkanal und aus den Kanälen ‚Einsfestival‘ und ‚ZDFneo‘ einen gemeinsamen Kanal für junge Erwachsene zu installieren“, teilte Gebhardt auf dem Online-Portal seiner Fraktion mit. Aus Sicht der Linken stelle die Bündelung der genannten Spartenprogramme eine sinnvolle Konzentration des öffentlich-rechtlichen Angebots dar.
 
Bisher habe laut Gebhardt keiner der Digitalkanäle die gewünschte Zuschauerakzeptanz und -resonanz erreicht. Die Reformvorschläge der ARD seien deshalb geeignet, um in Zukunft sinnvolle Synergien zu erzielen, ohne die Vielfalt des öffentlich-rechtlichen Fernsehangebots einzuschränken. Auch grundsätzlich seien Kooperationen der beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Sicht der Linken begrüßenswert, immerhin hätten auch die Beitragszahler eine großes Interesse daran, dass ARD und ZDF verstärkt miteinander und weniger gegeneinander agieren. Bereits in der kommenden Landtagssitzung will die Fraktion der Linken einen Antrag einbringen, wonach die Landesregierung Sachsen-Anhalt in der Rundfunkkommission der Länder aktiv werden solle, um eine Reform der Digitalkanäle voranzutreiben.
 
Am Montag hatten die Intendanten der ARD nach einer gemeinsamen Sitzung einen Vorschlag zur Fusion der Digitalkanäle von ARD und ZDF unterbreitet. Das ZDF hatte diesen jedoch nur kurze Zeit später entschieden zurückgewiesen. Beim Zweiten Deutschen Fernsehen plant man mittelfristig die Reduzierung seiner derzeit drei Digitalkanäle auf nur noch zwei. Während ZDFneo und ZDFinfo weiterlaufen sollen, soll ZDFkultur eingestellt werden. [ps]

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51 Kommentare im Forum

  1. AW: Linke fordert Reform der öffentlich-rechtlichen Digitalkanäle ... man sollte nicht nur die digitalen Programme reformieren, sondern das komplette öffentlich-rechtliche Rundfunksystem .in Deutschland ...
  2. AW: Linke fordert Reform der öffentlich-rechtlichen Digitalkanäle Bei dem Politik-Medienfilz vollkommen illusorisch, wenngleich wünschenswert.
  3. AW: Linke fordert Reform der öffentlich-rechtlichen Digitalkanäle Naßforsch die ÖR kaputtreformieren ist keine Lösung.In Italien ist das öffentlich rechtliche Fernsehen schwächer als die Berlusconi-Medien. Was dann dabei herauskommt, sieht man ja.
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