Loewe: Löhrer geht wegen Negativ-Ergebnis

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Kronach – Für Loewe ist das WM-Geschäft hinter den Erwartungen geblieben. Zwar verzeichnete Loewe einen leichten Umsatzwachstum im ersten Halbjahr – dennoch steht ein Verlust in Höhe von 4,9 Millionen Euro. Frieder C. Löhrer gibt den Posten als Vorstandsvorsitzender ab.

„Wir haben in den vergangenen Monaten nicht alles erreicht, was wir uns vorgenommen haben – insbesondere das Geschäft rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika ist hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben“, erklärte Frieder C. Löhrer. Er übernehme dafür die persönliche Verantwortung und habe den Aufsichtsrat gebeten, seinen Vertrag mit sofortiger Wirkung aufzulösen, so der scheidende Vorstandsvorsitzende. Finanzvorstand Oliver Seidl übernimmt ab sofort den Vorstandsvorsitz und kommissarisch die Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb.
 
Trotz eines moderaten Anstiegs beim Umsatzvolumen erzielte Loewe im zweiten Quartal 2010 ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von minus 4,9 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten beträgt damit das EBIT minus 4,1 Millionen Euro nach 1,4 Millionen Euro im Vorjahr. Aufgrund von Preisanpassungen im TV-Einstiegsbereich sowie höheren Beschaffungskosten – gerade bei den am Markt stark nachgefragten LCD-Panels – habe Loewe in den ersten sechs Monaten eine Bruttoergebnismarge von 22,9 Prozent erzielen können, teilte das Unternehmen mit. Damit liegt sie 4,8 Prozentpunkte unter dem hohen Vorjahreswert von 27,7 Prozent. Als weiteren Grund gibt Loewe an, dass die neue TV-Familie Individual wegen Zuliefererproblemen erst während der Fußball-WM in den europäischen Kernmärkten eingeführt werden konnte.
 
Der Umsatz des Konzerns lag im zweiten Quartal 2010 mit 74 Millionen Euro vier Prozent über dem Wert des Vorjahres von 71 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2010 ist der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr von 143,8 Millionen Euro um drei Prozent auf 147,4 Millionen Euro moderat gestiegen. Während in Deutschland der Umsatz im ersten Halbjahr mit 84 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres lag, verzeichnete der Export ein Umsatzwachstum um fünf Prozent auf 63,4 Millionen Euro.
 
Loewe reagiert auf die veränderten Markt- und Rahmenbedingungen mit einem bereits gestarteten Restrukturierungsprogramm in Zusammenarbeit mit einem externen Partner, um das Unternehmen für die Zukunft effizienter aufzustellen. Mit einer Einkaufsoffensive sollen kurzfristig Ergebnisverbesserungen durch Überprüfung der Einkaufskonditionen erzielt werden. Mittel- und langfristig werde Loewe durch die verstärkte Bündelung von Volumen auf Schlüssellieferanten, die systematische Nutzung von Plattformkonzepten sowie die verbesserte Ausnutzung von Potenzialen in asiatischen Beschaffungsmärkten die Materialkosten auf der Beschaffungsseite nachhaltig senken, teilte das Unternehmen mit. Eine Restrukturierung der zentralen Unternehmensbereiche Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb soll eine schnellere Verfügbarkeit der Produkte am Markt und eine effektivere Vermarktung sichern. Generell herrsche bei Loewe über alle Bereiche hinweg eine verstärkte Kostendisziplin. Alle Investitionen, die nicht produkt-, distributions- oder markenrelevant sind, würden auf den Prüfstand gestellt.
 
Für das laufende Geschäftsjahr 2010 rechnet Loewe weiterhin mit einem moderaten Umsatzwachstum. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass sich die Euro-Schwäche künftig negativ auf die Bruttoergebnismarge auswirken wird. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet Loewe ein leichtes Umsatzwachstum und eine positive Ergebnisentwicklung. [cg]

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94 Kommentare im Forum

  1. AW: Loewe: Löhrer geht wegen Negativ-Ergebnis tja...bei den preisen, die loewe verlangt, ist das auch kein wunder. das kann sich kaum jemand leisten, aucn wenn man sich gerne einen loewe-fernsehr kaufen würde.
  2. AW: Loewe: Löhrer geht wegen Negativ-Ergebnis Hoche Preise und Technik von gestern, klar, das jeder, der etwas Ahnung hat, einen Bogen um Loewe macht. Dürfte Loewe allerdings nicht stören, deren Kunden haben meistens nicht das Interesse an der neuesten Technik. Ist genau wie bei Bose und B&O.
  3. AW: Loewe: Löhrer geht wegen Negativ-Ergebnis Rettungsplan für Loewe: 1. LED-Displays günstig in Asien einkaufen 2. Diese in einem schönen Gehäuse unterbringen 3. Alle TVs mit Triple-Tuner ausstatten 4. Dafür sorgen, dass ein "Subunternehmen" CI-Module entwirft, die mit Alternativ-Software läuft 5. HD+ aus dem Unternehmen komplett verbannen 6. Beim Preis Samsung unterbieten. Oder ihr macht das mit den Fähnchen.
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