Lokalsender wollen keine Kabelgebühren mehr zahlen müssen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Bundesverband Lokal TV fordert bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen für die lokalen und regionalen Fernsehsender in Deutschland. Vor allem um die Programmverbreitung auf mehreren Empfangswegen im digitalen Zeitalter sicherzustellen, bräuchten diese Unterstützung. Der Verband hat deshalb vier Kernforderungen.

Die lokalen und regionalen TV-Sender in Deutschland stehen angesichts des digitalen Wandels zunehmend unter Druck. Durch eine Diversifizierung der Verbreitungswege und -Formen sind alle Veranstalter gezwungen, auf möglichst vielen Wegen für ihre Zuschauer empfangbar zu sein. Doch gerade die kleineren lokalen Fernsehstationen stellt diese Multi-Channel-Versorgung über Satellit, Kabel, Terrestrik, Internet und Smart TV vor große finanzielle Herausforderungen.

Klaus-Dieter Böhm und Mike Bielagk, die Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbands Lokal TV (BLTV), fordern deshalb für die Lokalsender bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen, welche das Überleben der regionalen TV-Angebote sicherstellen. Als positives Beispiel könne dabei nach dem Willen des BLTV eine Gesetzesänderung des Freistaates Sachsen vom Juli diesen Jahres gelten, welche vorsieht, die sächsischen Lokalsender bei der Verbreitung ihrer Informationen zu unterstützen.
 
Laut BLTV müssten vier Grundvoraussetzungen erfüllt werden, um den lokalen und regionalen Fernsehsendern die Programmverbreitung im digitalen Zeitalter zu erleichtern:
 
Zum einen fordert der Verband eine Verpflichtung der Kabelnetzbetreiber, die entsprechenden Signale direkt bei den Sendern abzuholen und diese ohne weitere Kosten in ihren Netzen zu verbreiten. Als Beipsiel nennt der Verband dabei ausgerechnet ARD und ZDF, die sich seit Anfang 2013 weigern, Einspeiseentgelte für die Weiterverbreitung ihrer Programme an die großen Netzgesellschaften zu entrichten – ein Umstand, der bislang für andauernde Streitigkeiten und zahlreiche Gerichtsprozesse sorgte. 
 
Für die Satellitenverbreitung fordert der BLTV die Schaffung einer einheitlichen Plattform für alle Lokalsender auf einem Transponderkanal. Außerdem sollte eine zersplitterte Satellitenzuführung vermieden werden und eine Kooperation aller Landesmedienanstalten in diesem Bereich geschaffen werden. Faktisch gibt es bereits mehrere HbbTV-Kanäle über Satellit, auf denen zahlreiche Lokalsender als Webstreams verbreitet werden. Das größte und bekannteste ist das Lokal-TV-Portal über Astra 19,2 Grad Ost auf 11 523 MHz horizontal (Symbolrate SR 22 000, Fehlerkorrektur FEC 5/6).
 
Eine weitere Forderung betrifft die Schaffung einer einheitlichen Mediathek für alle Lokalsender, in welcher die non-linearen Inhalte der Kanäle gebündelt werden könnten. Schließlich steht auch die Beteiligung der lokalen und regionalen TV-Sender an der Haushaltsabgabe weiterhin im Raum. Der Verband argumentiert, dass viele der Lokalsender mittlerweile faktisch öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen würden und deshalb am Rundfunkbeitrag beteiligt werden sollten. Dies könnte die Finanzierung der Sender sicherstellen. [ps]

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18 Kommentare im Forum

  1. AW: Lokalsender wollen keine Kabelgebühren mehr zahlen müssen Nur haben die noch nie Einspeisegelder an die großen Kabelanbieter gezahlt. Das haben nur die Kabelanbieter immer behauptet aber die Gelder waren nur für die Infrastruktur gedacht nicht für die Einspeisung der Sender.
  2. AW: Lokalsender wollen keine Kabelgebühren mehr zahlen müssen Da denkt man gern an die Zeiten zurück, als es noch mehr Kapazitäten als zugängliche Programme gab.
  3. AW: Lokalsender wollen keine Kabelgebühren mehr zahlen müssen warum solln die grade bevorteilt werden. Ich brauch die nich.
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