MABB fordert von RTL die Fortführung der DVB-T-Übertragung

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat die Mediengruppe RTL zur Fortführung der ihrer DVB-T-Ausstrahlung aufgefordert. Die digitale terrestrische Übertragung müsse im Sinne der Zuschauer so lange fortgeführt werden, bis das Internet diese Rolle übernehmen kann.

Die Ankündigung der Mediengruppe RTL, ab 2015 komplett aus der digitalen terrestrischen TV-Übertragung über DVB-T auszusteigen, sorgt weiterhin für Unverständnis. In einer Stellungnahme vom Donnerstag kritisierte nun auch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) die Entscheidung von RTL. Diese sei einseitig durch die betriebswirtschaftlichen Interessen des Rundfunkveranstalters motiviert und lasse dabei die Interessen des Zuschauers unberücksichtigt.

So würden in Ballungsräumen wie dem Großraum Berlin rund 20 Prozent der Zuschauer ihr Fernsehen über DVB-T empfangen. Für etwa die Hälfte sei die Terrestrik dabei der ausschließliche Empfangsweg, da die Möglichkeit zur Installation einer Satellitenempfangsanlage in vielen Fällen nicht gegeben ist. Der Medienrat der MABB fordert RTL vor diesem Hintergrund auf, die DVB-T-Verbreitung seiner Programme zumindest in den Ballungsräumen fortzusetzen, da Kabel- und IPTV mit ihren Abomodellen nicht die ausschließlichen Verbreitungswege darstellen dürften.
 
Wie die MABB weiterhin mitteilte, sei bereits heute abzusehen, dass die terrestrische Übertragung von Fernsehsignalen mittelfristig vom Internet überholt wird. So würden Programme wie die ARD oder Arte derzeit schon in einer solchen Qualität über das offene Internet übertragen, dass diese über einen leistungsfähigen Breitbandanschluss auf großen Bildschirmen wie dem Fernsehgerät genutzt werden können. Auch die privaten Fernsehanbieter sollten sich eine Verbreitung ihrer Programme über das offene Internet zum Ziel setzen. Is das Internet bereit sei, diese Rolle als freier Übertragungsweg zu übernehmen fordert die MABB von RTL, die Verbreitung der Programme über DVB-T fortzusetzen. [ps]

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20 Kommentare im Forum

  1. AW: MABB fordert von RTL die Fortführung der DVB-T-Übertragung Vor allem, weil man den Übergang "fliessend" gestalten kann: In Berlin läuft bereits "Alex-TV" als reiner "HbbTV-Link" auf einen HD(!)-Videostream aus dem Internet. So könnte man eigentlich auch sofort "Das Erste HD", "ZDF HD", etc. "aufschalten", wenn man denn die entsprechenden live-Videostreams zur Verfügung stellen kann. Und das ganze bei optimaler Kompatibilität: Bestehende Empfangsgeräte empfangen weiterhin das herkömmliche SD-Programm, und HbbTV-taugliche Empfangsgeräte können dann die HD-Programme aus dem Internet streamen. Da kann DVB-T2 nicht mithalten - es ist schon vor der Einführung obsolet.
  2. AW: MABB fordert von RTL die Fortführung der DVB-T-Übertragung ich denke, das DVB-T neben Sat und Kabel als weiterer Empfangsweg erhalten + attraktiv bleiben muß. Zumindest in den Ballungsräumen sind auch die Privaten, aller SAT.1, RTL & Co. sinnvoll. Hier in Bremen und Umland hat DVB-T einen erstaunlich hohen Stellenwert. Die für die Privaten Anbieter so wichtige Reichweite (zwecks Werbung) ist also durchaus gegeben. Weiter "draußen" auf dem Lande, wo der terr. Sender nicht mehr hinreicht, sieht man an fast jedem Haus eine Schüssel sitzen. Kabel-TV gibts da sowieso nicht...
  3. AW: MABB fordert von RTL die Fortführung der DVB-T-Übertragung Wobei IP-TV, vorallem in HD, aber nur für Kabelnutzer oder Ballungsräume wo jeder einen Breitbandinternetzugang hat bzw. haben kann eine Option sein kann. Aber generell denke ich kann man private Programmanbieter nicht zu DVB-T zwingen.
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