MDR-Affäre: Durchsuchungen in sechs Bundesländern [Update]

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Affäre um den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht zieht immer weitere Kreise. In dieser Woche ließ die Staatsanwaltschaft Leipzig erneut Firmen und Privatwohnungen durchsuchen.

Es seien insgesamt 19 Objekte in sechs Bundesländern gewesen, sagte Behördensprecher Lutz Lehmann am Freitag und bestätigte damit einen Bericht von „Welt Online“. Nach den Angaben einer Sprecherin des Landeskriminalamtes LKA gab es Durchsuchungen in Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Berlin, Niedersachsen und Sachsen. Es habe sich um Produktionsfirmen und andere Partner des MDR gehandelt. Einzelheiten nannten Staatsanwaltschaft und LKA dazu nicht.
 
Bei den Durchsuchungen seien 94 Polizeibeamte aus Sachsen und den beteiligten Bundesländern im Einsatz gewesen. Es seien Unterlagen sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, sagte Lehmann. Schon im September waren bundesweit Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).

Inzwischen werde gegen zwölf Beschuldigte ermittelt, sagte Lehmann. Als Schlüsselfigur gilt Foht, der an den MDR-Gremien vorbei mit hohen Geldbeträgen jongliert haben soll. Die jüngsten Durchsuchungen seien im Zuge der bisherigen Ermittlungen gegen Foht erfolgt. Erst vor wenigen Wochen waren zudem Ermittlungen gegen einen weiteren hohen Manager des MDR eingeleitet worden. Darüber hatte die Staatsanwaltschaft den MDR informiert.
 
Gegen Foht wird wegen Bestechlichkeit, Betrugs und Untreue ermittelt. Internen MDR-Untersuchungen zufolge soll er mehrfach von TV-Produktionsfirmen Zuschüsse oder Darlehen für MDR-Produktionen gefordert haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Firmen gezahlt haben, um bei Aufträgen berücksichtigt zu werden.
 
Der Sender hatte Foht nach Bekanntwerden der Affäre erst suspendiert und dann entlassen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Darüber streitet sich Foht mit dem MDR vor dem Arbeitsgericht. Nachdem im Oktober ein Gütetermin ohne Ergebnis blieb, soll es am 13. Januar eine Verhandlung geben. [dpa/su]

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