MDR Aktuell ab 2017 mit Gebärdendolmetscher

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Zum fünften Mal trafen sich der MDR und die Behindertenverbände. Ergebnis der Gespräche: Im Sinne der Barrierefreiheit wird MDR Aktuell künftig mit Gebärdensprache ausgestrahlt.

Der MDR setzt vermehrt auf Barrierefreiheit. Ab dem 2. Januar 2017 soll das Nachrichtenmagazin „MDR Aktuell“ mit Gebärdung gesendet werden. Außerdem gibt es eine Hörbeschreibung der „Silbereisen-Feste“ sowie wöchentliche Nachrichten in leichter Sprache für Menschen mit kognitiven Behinderungen.

Behindertenverbände, -institutionen und die Deutsche Zentralbücherei für Blinde begrüßen das Engagement des Senders um mehr Barrierefreiheit. MDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Prof. Dr. Karola Wille unterstreicht: „Der MDR ist ein verlässlicher Partner für alle Menschen unserer Gesellschaft.“ Bekanntgegeben wurden die Neuerungen am Rande des Jahrestreffens mit Behindertenverbänden.

Das regionale Informationsmagazin „MDR um 11“ wird bereits mit Gebärdendolmetscher ausgestrahlt. Etwa 10 Prozent des Programmes wird mit Audiodeskription bereitgestellt. Der Anteil soll noch ausgebaut werden. [km]

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5 Kommentare im Forum

  1. Die Gebärdensprache ist für hörbehinderte Menschen das, was für uns das eigentliche Hören ist. Mich nervt es, wenn ich anstatt zu hören, einen Untertitel lesen muss - genauso ist es für hörbehinderte Menschen, die seit ihrer Kindheit die Gebärdensprache als ihre ursprüngliche Sprache erlernt haben. Bei der BBC wird laut Zeitungsberichten jede Sendung untertitelt und gedolmetscht - das ist hervorragend und warum sollte man das bei den ÖR nicht auch machen? Es wird genügend Geld in absoluten Unsinn gesteckt (ich sage nur FUNK) und es wäre für Inklusionsaufgaben bestimmt besser aufgehoben.
  2. Aus Deiner Sicht möglicherweise, da Du aber (vermutlich) nicht Hörgeschädigt bis, spreche ich Dir (und das ist nicht böse gemeint) einfach ab, dies beurteilen zu können. Genau so, wie manche Sehende bisweilen Senderlogos "ausblenden" können während andere fast verrückt werden, weil sie ständig hinschauen, mag bei Hörgeschädigten Menschen das periphere Sehen ausreichen, um die Gebärden zu verstehen. Ich kann es auch nicht beurteilen, aber pauschal zu sagen, Untertitel würden ausreichen, halte ich für falsch, denn offenbar gibt es Gründe, weshalb ein Gebärdendolmetscher von Personen mit diesem Handicap erwünscht ist.
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