MDR will sich nach Kika-Affäre von weiteren Firmen trennen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Mitteldeutsche Rundfunk will die Konsequenzen aus der Kika-Betrugsaffäre ziehen und die Zusammenarbeit mit allen in den Skandal verwickelten Firmen bis zum Jahresende beenden. Außerdem wird das eigene Controlling auf Schwachstellen abgeklopft.

Intendant Udo Reiter informierte die Mitglieder des Rundfunkrats am Montagabend über einen vom Sender beschlossenen Maßnahmenkatalog. Spätestens bis 31.12.2011 werde der MDR die Zusammenarbeit mit allen Firmen beendet haben, gegen deren Geschäftsführer strafrechtliche Ermittlungen laufen, betonte Reiter. Bei dem Prozess in Erfurt gegen den ehemaligen Herstellungsleiter wird voraussichtlich am heutigen Dienstag das Urteil verkündet.

Gearbeitet werde unter anderem auch an der Umstrukturierung der Herstellungsleitung des Kika unter MDR-Federführung und der Weiterentwicklung der Compliance-Organisation, sagte der Intendant. So schnell wie möglich sollen obligatorische Schulungen aller Führungskräfte des Hauses zu Korruptions- und Betrugsprävention durchgeführt werden. Die paralleleÜberarbeitung von MDR-Vorschriften laufe ebenfalls „auf Hochtouren“.

Ein Großprojekt zur Zentralisierung des Rechnungseingangs, in das auch der Kika einbezogen werde, sei ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit in der Abwicklung der Geschäftsvorgänge im MDR, betonte Reiter. Für Ende des Monats rechnete er mit ersten Ergebnissen der Untersuchungen eines externen Beraterteams zu möglichen Schwachstellen im Controlling des Senders.

Die Weichen für die Nachfolge von Udo Reiter, der im Mai sein vorzeitiges Ausscheiden als Intendant angekündigt hatte, sollen am 26 September gestellt werden. Zu diesem Termin wolle der Rundfunkrat über die Nachfolge abstimmen. Voraussetzung sei aber, dass der Verwaltungsrat fristgerecht einen entsprechenden Vorschlag unterbreite, hieß es.

Laut MDR-Staatsvertrag muss der Verwaltungsrat dem Rundfunkrat einen Personalvorschlag mit Zweidrittelmehrheit vorschlagen, im Rundfunkrat ist dann eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder für die Wahl des neuen Intendanten/der neuen Intendantin notwendig. Zuletzt waren zahlreiche Kandidaten als mögliche Anwärter auf das Amt des Intendanten in Medien diskutiert worden, darunter LVZ-Chefredakteur Bernd Hilder (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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