„Magic Mike“: Channing Tatum bezirzt die Frauen beim Striptease

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Steven Soderbergh inszeniert in seinem neuesten Streifen „Magic Mike“ das wilde Leben eines Strippers. Channing Tatum spielt die Hauptrolle in der Komödie und bezirzt mit seinem eindrucksvollem Spiel die Frauen reihenweise.

Ein famoses Jahr für Channing Tatum, den 32-jährigen US-Schauspieler: Der Liebesfilm „Für immer Liebe“ spielte allein in den USA über 100 Millionen Dollar ein, ebenso die Cop-Komödie „21 Jump Street“. Und auch mit „Magic Mike“, der von Steven Soderbergh („Ocean’s Eleven“) inszenierten Stripper-Story, konnte Tatum in seinem Heimatland schon die Hundert-Millionen-Dollar-Hürde nehmen. Tatum, der selbst mal als Stripper sein Geld verdient hat, spielt den Star eines männlichen Tanz-Ensembles in Florida. An seiner Seite zu sehen ist unter anderem Matthew McConaughey („Der Mandant“).
 
 
Morgens Dachdecker, abends Stripper – Mike lebt nach dem Motto: „Frauen, Geld und eine gute Zeit“. Und träumt eigentlich von einem Leben als Möbel-Designer. Bis es so weit ist, wollen noch einige Dollar verdient sein beim Entblößen vor enthemmten Damen, die sich allabendlich im „Xquisite“ versammeln, einem Club in Tampa. „Dallas“ (McConaughey) führt dort eine so bunte wie skurrile Männertruppe an, allesamt muskelbepackt und zeigefreudig. Als Mike Adam kennenlernt, einen 19-Jährigen, der bei seiner Schwester lebt, nimmt er diesen unter seine Fittiche. Er weiht ihn ein in die Kunst der erotischen Entkleidung. Schnell fühlt sich Adam auf der Bühne wohl, macht sich einen Namen als „The Kid“. Und kommt doch mit den Versuchungen, die das Nachtleben mit sich bringt, nicht zurecht.

McConaughey ist stark als schmieriger Clubbesitzer – ähnlich exaltiert wie zuletzt Tom Cruise in „Rock of Ages“. Auch der junge Brite Alex Pettyfer (Jahrgang 1990) schlägt sich gut als Adam. Tatum ist toll in der Rolle des „Entrepreneurs“, der souverän mit drei Jobs jongliert. Dass sich Tatum wohl fühlt in körperlich herausfordernden, in physischen Rollen, hat er bereits unter Beweis gestellt in Filmen wie dem Dance-Movie „Step Up“ oder „Fighting“, einem Action-Drama. In „Magic Mike“ aber sind es längst nicht nur die Tanz-Szenen im Strip-Club. Auch in ernsteren Momenten vermag er zu überzeugen.

Die Entdeckung des Films aber ist Cody Horn. Bisher als Kino-Darstellerin kaum in Erscheinung getreten, gibt sie in „Magic Mike“ die besorgte Schwester von Adam. Sie ist das moralische Zentrum des Films, die Karriere ihres Bruders im Erotik-Business begleitet sie mit größter Skepsis.
 
Wunderbar Horns reduziertes und doch vielsagendes Spiel. Etwa, als sie nicht nur Mike, sondern erstmals auch ihren Bruder strippend im „Xquisite“ erleben muss. Zugleich nimmt die hübsch inszenierte Szene die sich anbahnende Love-Story zwischen ihr und Mike vorweg.
 
 
Soderberghs größte Arbeit ist „Magic Mike“ wohl nicht. Auch hier aber stellt der US-Regisseur sein Können unter Beweis. Etwa, was Bildgestaltung und Farbgebung anbelangt: Der Gelbfilter gibt seinem feierwütigen Florida einen kongenialen Anstrich. Auch handelt es sich bei „Magic Mike“ keineswegs um eine nur oberflächlich unterhaltende Stripper-Komödie.
 
Die dunklen Seiten des Night Life blendet Soderbergh ebenso wenig aus wie Mikes wachsendes Unbehagen am Sex-Geschäft. Im Hintergrund rumort zudem nicht nur ein Hurrikan, sondern auch die Banken- und Finanzkrise. Je nach Gusto kann man sich bei „Magic Mike“ an straffen Männerkörpern erfreuen und wildem Partyspaß. Sich aber auch auf das einlassen, was Soderberghs Werk im Subtext parat hält.Kinokritiken im Überblick
[Matthias von Viereck/lf]

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