Media Markt: Weg vom Billig-Image – neue Preispolitik

132
42
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Mit Verweis auf Preissenkungen lässt die Elektronikkette Media Markt künftig nicht mehr mit sich feilschen. Der Chef der Media-Saturn-Holding, Horst Norberg, kündigte eine generelle Umkehr in der Preispolitik des bislang vor allem mit aggressiver Werbung aufgefallenen Unternehmens an.

Media Markt „macht Schluss mit diesem Preisirrsinn, das ist wahr: Schluss mit den Preisschlachten, den Schleuderpreisen, den Geizhalsangeboten“, sagte Norberg der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Das wollten die Menschen nicht mehr. Künftig werde der Konzern täglich die Preise vergleichen und – sobald maßgebliche Konkurrenten billiger seien – den Preis senken.

Gleichzeitig kündigte er den Start für den Online-Shop des Schwesterunternehmens Saturn noch im Oktober an, Media Markt solle Anfang kommenden Jahres nachziehen. Einen genauen Termin nannte er dem Blatt nicht.
 
Das Internet war lange der Schwachpunkt von Media Markt und Saturn. So hat der Branchenriese Media Markt seit einiger Zeit damit zu kämpfen, dass Kunden mit Verweis auf günstigere Preise im Internet Preisnachlässe haben wollten. Einer Analyse vom Jahresbeginn zufolge liegen die Kassenpreise von Media Markt denn auch im Schnitt um 3 Prozent unter den Preisen an den Regalen.
 
Mit Blick auf bisherige Preisverhandlungen im Markt sagte der Holding-Chef: „Da waren wir, offen gesprochen, nicht immer eindeutig: Wenn ein Kunde kam, und auf einen günstigeren Preis an anderer Stelle verwiesen hat, sind wir darauf eingegangen“. Tatsache sei aber, dass Media Markt den Preis in der Branche gesetzt habe, sich Konkurrenten daran orientiert und manchmal unterboten hätten – ohne dass klar gewesen sei, was an Nebenkosten oben drauf komme.
 
Bei der Geschäftsentwicklung gibt sich Norberg nach dem Verlust im zweiten Quartal zuversichtlich für das Gesamtjahr und erwartet, dass der geplante operative Gewinn von 575 Millionen Euro tatsächlich auch erreicht wird. „Das dritte Quartal hat unsere Erwartungen gut erfüllt, erfreulich entwickelt sich das Ergebnis“, betonte er. [dpa/rh]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

132 Kommentare im Forum

  1. AW: Media Markt lässt nicht mehr mit sich handeln-neue Preispolitik Genau richtig so! Diese Geiz-ist-geil-Mentalität ist nicht mehr zu ertragen. Wenn die Leute im Internet kaufen wollen, können sie dies ja tun, aber es ist schrecklich, wenn jeder Vorteil ausgenutzt werden soll: Preise von irgendeinem Internethändler, aber der Ansprechpartner soll ja um die Ecke sein! Bin mal gespannt, ob MediaSaturn das so hinbekommt..."Die Geister, die ich rief"....
  2. AW: Media Markt lässt nicht mehr mit sich handeln-neue Preispolitik Wer ist ein maßgeblicher Konkurrent???? Saturn gehört zum eigenen Konzern, meint MM --> Expert, ProMarkt oder Medimax? Genaues weiß man nicht.
  3. AW: Media Markt lässt nicht mehr mit sich handeln-neue Preispolitik Gut gehts denen doch auch nicht und nun wollen Sie auch mal Geld verdienen. Wie oben schon beschrieben die Geiz ist Geil Mentalität ist halt nicht mehr das aktuelle!
Alle Kommentare 132 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum