Medienforum: Video-on-Demand erfordert kostenpflichtiges Modell

0
23
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Während des 23. Medienforums diskutierten die Teilnehmer auch über die wachsende Bedeutung des Video-on-Demand-Marktes in Deutschland. Vor allem wurde über die Finanzierung solcher Angebote diskutiert.

Zuletzt hatten die Sendeanstalten ARD und ZDF mit ihrem geplanten kostenpflichtigen VoD-Angebot „Germany’s Gold“ für viel Diskussion gesorgt, doch während der 23. Medienforums waren sich Experten einig, dass nur ein Bezahl-Modell den Finanzierungsaufwand eines VoD-Dienstes stemmen könne.
 
Marc Schröder, Geschäftsführer von RTL Interactive, meinte, dass Video-on-Demand-Inhalte in Deutschlandnoch einen weiten Weg vor sich hätte, bis sie genug Profit abwerfenwürden. Dennoch wolle man bereits jetzt möglichst viele Internetnutzerfür sich gewinnen und genügend Reichweite im World Wide Web aufbauen.

Mit VoD-Angeboten würden neue Vertriebswege eröffnet und damit auchneue Finanzierungsquellen, führte Moritz von Kruedener, der für dendeutschen Rechtehändler Beta Film tätig ist, aus. Vor allem müsse man miteigenen Angeboten verhindern, dass ausländische Anbieter auch dendeutschen Markt für sich erobern.
 
Der Beta-Film-Manager verwies auf die Marktsituation in den Vereinigten Staaten, wo Produzenten bereits in Zusammenarbeit mit der führenden Online-Videothek Netflix als Finanzierungspartnererste Erfahrungen sammeln würden, wie man kostenpflichtigeStreamingangebote am effizientesten umsetzt.
 
Der Finanzierungsaspekt war auch für Wolfram Winter, Senior VicePresident Distribution Development bei Sky, ein wichtigerDiskussionspunkt. Er meinte, dass der Aufbau einer Online-Videothek einkostenintensives Vorhaben sei, dass einen kostenpflichtigen Ansatzerfordere. Des Weiteren sei es ein Fakt, dass „noch heute denUS-Produkten der Vortritt gelassen wird“, sagte er während derVeranstaltung und verwies darauf, dass Sky mit Constantin Film einenVertrag über die Auswertung von Kinolizenzen per VoD-Angebotabgeschlossen habe.
 
Carl Bergengruen,Vorsitzender der Geschäftsführung von Studio Hamburg, stellte abschließend fest, dass der deutsche VoD-Marktnoch am Anfang stehe, aber in Zukunft sicher an Bedeutung zunehmen werde. Sogarbei der Finanzierung neuer Filmproduktionen könnte VoD künftig eineRolle spielen. Der Verteilungskampf um dieses neue Marktsegment habebegonnen. Es sei wichtig „jetzt eine Plattform für die deutschenProduzenten zu starten. Die Weichen dafür werden jetzt gestellt“. [rh]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

0 Kommentare im Forum

Alle Kommentare 0 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum