Drogen im TV konsumieren – ein gewagtes Experiment: Während die Zuschauer RTL für „Das Jenke-Experiment“ mit guten Quoten belohnten, prüfen die Medienwächter das Format wegen des Verdachts auf Jugendgefährdung.
Wie wirken Ecstasy, LSD und Ritalin? Statt Erklärungen setzt Jenke von Wilmsdorff auf Selbstversuch – so lautet das Konzept seiner Sendung „Das Jenke-Experiment“ auf RTL, das am Montagabend in eine neue Staffel startete. Als Thema hatte er sich zum zweiten Mal Drogen ausgesucht, unter ärztlicher Aufsicht testete er die Wirkungen der unterschiedlichsten Drogen. Offensichtlich stieß das Thema auch bei den Zuschauern auf Interesse, rief nun aber die Medienwächter auf den Plan. Konkret geht es der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), die für den Kölner Sender zuständig ist, um eine potentielle Jugendgefährdung.
„Wir prüfen, ob es einen Anfangsverdacht gibt, dass die Ausstrahlung jugendgefährdend gewesen ist“, erklärte eine NLM-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Dienstag. RTL ist sich dagegen keiner Schuld bewusst und verneint eine Form der Drogenverherrlichung in „Das Jenke-Experiment“, das dem Sender einen Marktanteil von 14,2 Prozent verschaffte. Vielmehr sieht sich RTL in einer Art Aufklärerrolle. „Wir dokumentieren das Thema, anstatt es zu tabuisieren“, sagte eine RTL-Sprecherin der DPA. „Drogenkonsum wird nicht verherrlicht, sondern eingeordnet, um vor den zerstörerischen Konsequenzen zu warnen.“[kw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
