Medientage München: Details zu Programmen via DVB-T2 HD

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Die Zukunft des deutschen Antennenfernsehens liegt in DVB-T2. In Kürze soll der Umstieg auf den neuen terrestrischen Standard anlaufen. Auf den Medientagen München haben die TV-Sender nun Details zu ihren DVB-T2-Plänen bekannt gegeben.

Beim ZDF wird mit dem neuen Verbreitungsstandard ein deutlicher Qualitätssprung vonstatten gehen. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt wird ihre Sender via DVB-T2 in Full HD aufschalten – und zwar in 1080p50. Auf den Medientagen München erklärte Andreas Bereczky, Produktionsdirektor ZDF, das neue Antennenfernsehen würde den Zuschauern die gleichen Kanäle bieten, die derzeit auch im Kabel und über Satellit zu empfangen seien. Dabei reiche der Platz über den DVB-T2-Multiplex zur Rund-um-die-Uhr-Verbreitung aller Programme in Full HD. Dazu würden neben ZDF, ZDFinfo und ZDFneo die Gemeinschaftsprogramme mit der ARD 3sat und KiKa zählen, die es ebenfalls in Full-HD-Qualität zu sehen geben werde.

Anders bei der ARD: Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt wollte sich noch nicht festlegen, in welcher Qualität sie ihr Programm über DVB-T2 ausstrahlen werde. Michael Rombach, Produktionsdirektor des NDR, kündigte am vergangenen Freitag allerdings die Ausweitung des Programms über den neuen terrestrischen Standard an. Durch die zwei Multiplexe sei der ARD die Ausstrahlung von zehn bis 14 TV-Sendern statt der bisherigen acht Programme möglich. So wird das ARD-Bouquet das Erste, die Digitalkanäle sowie die Kooperationsprogramme enthalten. Zusätzlich zu den Dritten Programmen der jeweiligen Region würden auch die Drittprogramme der Nachbar-Bundesländer zur Verfügung stehen.

Von der Mediengruppe ProSiebenSat.1 gab es in München erneut ein klares Bekenntnis zur terrestrischen Verbreitung: „Wir glauben an die Terrestrik“, so Michael Müller, Senior Vice President Distribution bei ProSiebenSat.1 Media. So würden alle Free-TV-Programme der Senderfamilie im DVB-T2 enthalten sein: ProSieben, Sat.1, Kabel Eins, Sixx, Sat.1 Gold und ProSieben Maxx. Auf die ProSiebenSat.1-Programme, die es künftig terrestrisch in HD zu sehen gibt, wollte sich Müller noch nicht festlegen.
 
Anders als bei den öffentlich-rechtlichen Sendern müssen die Zuschauer für den Qualitätssprung der Privatsender allerdings in die Tasche greifen. Diese werden über DVB-T2 nur noch über eine verschlüsselte Plattform zu sehen sein, für die ein monatliches Entgelt zu zahlen ist. Einen Versuch mit verschlüsseltem Privatfernsehen über Antenne gab es allerdings schon einmal, jedoch scheiterte die DVB-T-Plattform Viseo Plus. Ende letzten Jahres stellte die von RTL und Eutelsat betriebene Plattform ihren Betrieb ein.
 
Von der Sendergruppe RTL war auf den Medientagen München kein Vertreter zu finden. Allerdings hatte RTL schon im Juni die Ausstrahlung seines Programmes in Full HD angekündigt. Mit der Umstellung auf den neuen terrestrischen Verbreitungsstandard wird RTL dabei wie das ZDF auf 1080p senden. Die progressive Vollbildübertragung erzielt im Vergleich zu Interlace vor allem bei schnellen Bewegungen bessere Ergebnisse. [kw]

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19 Kommentare im Forum

  1. AW: Medientage München: Details zu Programmen via DVB-T2 HD Sehr schön das ZDF zeigt das komplett Programm in der Standard Auflösung 1080p das bieten ja heutzutage die meisten jetzt erhältlichen Fernseher das früher gebräuche 720p ist überholt und dazu wird das ZDFneo nicht mehr durch den Kinderkanal eingeschänkt. Die ARD sollte sich bei ihren jetzigen Abschlussverhandlungen ein beispiel daran nehmen ! Leider sind brauchbare Empfangsgeräte wie DVB-T2 Receiver noch mangelware hoffe anfang nächstes Jahr auf eine bessere Geräteauswahl frankkl
  2. AW: Medientage München: Details zu Programmen via DVB-T2 HD Im Langtext dieser Meldung gibt es einen Schnitzer. Die gescheiterte DVB-T Platform von Eutelsat und RTL hieß nicht "Video Plus" sondern "Viseo Plus".
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