Medientage: Wirkung von digitaler Werbung wird überschätzt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Wirksamkeit digitaler Werbung wird nach Ansicht von Experten überschätzt. Im Digitalmarkt lasse sich vieles kaum kontrollieren, es fehle an Transparenz, beklagt der Media-Chef des Pharmakonzerns Sanofi, Christof Baron.

Baron stellte ein Thesenpapier vor, über das am Mittwoch bei den Münchner Medientagen diskutiert wurde. „Die Bereitschaft von Online-Usern, sich aktiv zu engagieren und mit Marken zu beschäftigen, wird generell überschätzt.“

Der Geschäftsführer des Vermarktungshauses SevenOne Media, Guido Modenbach, betonte, dass der TV-Markt trotz der starken Online-Konkurrenz etwa durch Youtube und Netflix seit Jahren weiter wachse. „Die Sehdauer vom Fernsehen ist genau achtmal so groß wie die Sehdauer von sämtlichen anderen Video-Angeboten zusammen.“ Die von Facebook veröffentlichten eigenen Reichweiten in jungen Zielgruppen seien unglaubwürdig, kritisierte Modenbach.
 
Der Chef der Vermarktungsallianz Score Media Group, Heiko Genzlinger, sieht auch die gedruckten Tageszeitungen gut gerüstet im Anzeigenwettbewerb mit Onlineriesen: „Die regionale Tageszeitung ist einer der meistunterschätzten Werbeträger unserer Zeit“, sagte er. Sie genieße bei den Lesern eine besonders hohe Glaubwürdigkeit und erreiche täglich deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland. [dpa]

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7 Kommentare im Forum

  1. Was auch von allen unterschätzt wird, ist, wenn man sich wegen der aggressiven Werbung Scheuklappen aneignet und man somit selbst die Werbung ausfiltert und ignoriert. Da kommen noch die zahlreichen Adblocker dazu. Ich muss sagen, dass an mich nur noch wenig Werbung herantritt. Ich werde eh nur mit dem beworben was mich überhaupt nicht interessiert und anspricht, egal ob das bei mir fehlenden Algorithmen sind oder nicht. Also, Werbeindustrie und jene die diesen Mist buchen um sich damit zu finanzieren: Wundert euch nicht, dass es auch zunehmend mehr von jenen gibt, die diese aggressive Werbung einfach missachten und mit eigenen Scheuklappen ausblenden.
  2. Warum überhaupt die Unterscheidung zwischen analoger und digitaler Werbung? Das spielt doch erst eine Rolle, wenn es deswegen Probleme gibt.
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