Medienunternehmer sieht Europarat in der Pflicht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Chef der WAZ-Mediengruppe, Bodo Hombach, hat die Medienpolitik des Europarates erneut scharf kritisiert. Das Gremium habe sich bislang kaum mit der Medienpolitik in Südosteuropa beschäftigt, sagte er dem Deutschlandradio Kultur.

Hombach bemängelte: „Wir haben all dieunterschiedlichen, aber gleichwohl gefährlichen Entwicklungen in Südosteuropa schon vor eineinhalbJahren in einem ausführlichen und detaillierten Bericht zusammengefasst und an denzuständigen Europarat gesandt. Und ich bedaure sehr, dass das Thema nieernsthaft aufgegriffen wurde.“
 
Damit erneuerte der frühere EU-Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes fürSüdosteuropa seine Kritik. Im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatte Hombach demEuroparat erst jüngst vorgehalten, sich seit Jahren nicht mehr für diePressefreiheit in Südosteuropa einzusetzen.

Im Zuge der Debatte über das ungarische Mediengesetzhoffe er nun auf eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Gerade in denTransformationsstaaten, die sich aus dem Kommunismus gelöst hätten und nun auf dem Weg in dieEuropäisierung seien, sei nichts so wichtig wie eine freie Presse.

Ob die WAZ Mediengruppe Konsequenzen für ihrEngagement in Ungarn zieht, ließ Hombach offen. „Ich möchte das nicht vorweg nehmen,welche Entscheidung wir treffen.“ In Ungarn hänge jetzt viel von der Auslegung des neuen,umstrittenen Mediengesetzes ab, da der Gesetzestext sehr schwammig formuliertsei. [mw]

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