Mega-Star mit Haifisch-Grinsen: Jack Nicholson wird 75

2
52
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com

Jack Nicholson und die weltberühmten weißen Buchstaben in den Hollywood Hills haben eines gemeinsam: sie sind beide nicht aus der Traumfabrik wegzudenken. Seit über 40 Jahren gehört der Schauspieler zu den ganz Großen des Filmgeschäfts. Am Sonntag feiert der Star mit dem unverwechselbaren Haifisch-Grinsen seinen 75. Geburtstag.

Ob er will oder nicht – wenn Jack Nicholson seinen Geburtstag feiert, kommt der gebürtige New Yorker um ein Großaufgebot nicht herum. Halb Hollywood zählt zu seinen Freunden, doch selbst wenn er die ganzen Stars außen vor lassen würde und seinen Ehrentag ausschließlich mit der Familie begeht, bleibt die Zahl der Gäste beachtlich. Immerhin hat Nicholson von vier verschiedenen Frauen insgesamt fünf Kinder und auch die haben alle schon Nachwuchs. Ein verwinkelter Stammbaum. Doch das ist für den Schauspieler überhaupt kein Problem.

Schon seine Kindheit begann mit einem Schwindel: Seine Mutter June, bei Jacks Geburt erst 17 Jahre und unverheiratet, gab sich stets als seine Schwester aus. Als Mutter sprang Großmutter Ethel ein. Erst 37 Jahre später erfuhr Nicholson die Wahrheit – und reagierte gelassen: „Schwester, Mutter? Setzen Sie einfach einen Bindestrich dazwischen.“ Nicholson, der am heutigen Sonntag (22. April) 75 Jahre alt wird, ist sich stets treu geblieben: Unverschämt, exzentrisch, dabei charmant und meist diabolisch lächelnd.

Seine Laufbahn begann da, wo sie oft beginnen, diese großen amerikanischen Karrieren: Ganz unten. Als Botenjunge und Laufbursche für ein großes Filmstudio verdiente er sich das Geld für den Schauspielunterricht. Seine ersten Rollen: allesamt B-Movies wie „Die Sünde lockt“ oder „Ritt im Wirbelwind“, meist inszeniert von Trash-Regisseur Roger Corman. Eine Zeit, an deren Ende Nicholson die Schauspielerei fast drangegeben hätte. Doch dann kam „Easy Rider“ (1969).

Dieser epochale Film über Freiheit und Abenteuer, über das Lebensgefühl der 60er Jahre. Aber auch ein Film, der polarisierte, der Amerikas Gesellschaft den Spiegel vorhielt. Der Untertitel: „Ein Mann suchte Amerika, doch er konnte es nirgends mehr finden.“ Nicholson mimt darin den alkoholsüchtigen Anwalt George Hanson – und er spielte ihn kraftvoll, unverwechselbar.

Was folgte, war eine große Karriere, Nicholson wurde zum Mega-Star. Bei Amerikas wichtigstem Filmpreis, dem Oscar, gehört er mittlerweile längst zum Inventar. Mit Haifisch-Grinsen und Sonnenbrille wandelt er über den roten Teppich, lässt kein Interview aus – und lacht über sich selbst. „Wenn ich meine Sonnenbrille trage, bin ich Jack Nicholson. Ohne Sonnenbrille bin ich einfach nur ein fetter 70-Jähriger“, hat er einem Reporter mal ins Mikrofon gesagt.

Bis heute war Nicholson zwölfmal für den Oscar nominiert, öfter als jeder andere männliche Darsteller. Dreimal hat er ihn gewonnen. Viele seiner Filme avancierten zu Klassikern. Unvergessen, wie er in „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) den Rebell Mac Murphy spielt, der sich der Anstaltsroutine widersetzt. Oder in „About Schmidt“ (2001), wo er einen Rentner auf die Suche nach sich selbst schickt.

Nicholson studiert seine Charaktere, fühlt sich in sie ein – und füllt seine Rollen dann so aus, wie es kaum ein anderer Schauspieler vermag: Präzise und mit einer unvergleichlichen Aura. Vielleicht, weil er die Menschen kennt, sie versteht. Weil er selbst ein extravagantes Leben führt, das kein Regisseur oder Drehbuchautor besser hätte erdichten können. Da ist sein Erfolg als Schauspieler, da sind die unzähligen Liebschaften, da sind die wilden Partys der 70er Jahre mit seinen Schauspiel-Freunden Warren Beatty und Dennis Hopper.

Nicholson hat wenig ausgelassen in seinem Leben. „Älter werden heißt auch besser werden“ hat er mal gesagt. 75 Jahre wird er jetzt – aufs Hollywood-Abstellgleis schicken lässt er sich noch lange nicht. Dafür ist Jack Nicholson viel zu sehr Jack Nicholson.Archiv
[Tristan Söhngen/fm]

Bildquelle:

  • Inhalte_Kino_Artikelbild: © Romolo Tavani - Fotolia.com

2 Kommentare im Forum

  1. AW: Mega-Star mit Haifisch-Grinsen: Jack Nicholson wird 75 Die Schwester-Mutter-Sache ähnelt sehr der Geschichte von Bobby Darin: Bobby Darin
  2. AW: Mega-Star mit Haifisch-Grinsen: Jack Nicholson wird 75 Jack Nicholson ist nicht so mein Fall . Aber trotzdem mein Glückwunsch . Bin eher ein Clint und Steve Mc Queen Fan .
Alle Kommentare 2 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum