Mehr Mainstream – ZDFneo-Chefin will vom Muttersender lernen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Simone Emmelius, die neue Senderchefin von ZDFneo, hat ehrgeizige Ziele. In einem Pressegespräch in Hamburg sprach die 53-Jährige über neue Programmpläne, das Alter des Publikums und Marktanteile.

Vom Muttersender lernen und gleichzeitig Experimentierkanal bleiben – das sind die Ziele von Simone Emmelius. Die Senerchefin von ZDFneo skizzierte in einem Pressegespräch in Hamburg, wie die Zukunft für den digitalen Spartenkanal aussehen soll. „Was wir vom Hauptprogramm lernen können, ist eine gewisse Mainstreamigkeit, denn wir müssen auch aufpassen, dass wir uns nicht zu sehr in eine Nische entwickeln“, sagte die seit April im Amt befindliche Emmelius.

Zweieinhalb Jahre nach dem Start von ZDFneo haben die Mainzer die Ein-Prozent-Marke vor Augen: Bei 0,5 Prozent lag der Anteil am Gesamtmarkt 2011, bei 0,7 Prozent erstmals im Mai. „Damit ist unser erstes Ziel, die Ein-Prozent-Marke zu knacken, zumindest in eine realistische Nähe gerückt“, sagte Emmelius.

Neu ins Programm kommt etwa „Junior Docs“, die Reportagereihe über acht junge Ärzte und deren beginnende Facharztausbildung an einem Hamburger Krankenhaus läuft vom 27. September an. Gerade fertiggestellt worden sei die erste Staffel von „German Angst“ mit Micky Beisenherz: Die Doku-Serie befasst sich Themen wie der Angst der Deutschen vor Überwachung, vor Überfremdung oder vor sozialem Abstieg befasst. Sie geht Ende August auf Sendung.

Anfang 2013 plant ZDFneo eine Wissensserie unter dem Motto „Wie werde ich…?“ – zum Beispiel unsterblich, schlanker, ein guter Liebhaber oder Hausbesitzer. Lutz van der Horst (ZDF-„heute-show“) wird die Reihe zusammen mit der mehrfachen Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger moderieren. Auch internationale Kaufserien seien weiter wichtig, sagte Emmelius und kündigte Neues aus Großbritannien an: „Death in Paradise“, „The Body Farm“ und „Scott & Bailey“.

Am 6. August startet zuerst auf Neo, dann im ZDF (20. August) die Wiederbelebung des TV-Klassikers „Pyramide“ (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Auch das Spaßmacher-Duo Joko und Klaas ist im September mit „neoParadise“ wieder dabei.

ZDFneo habe sich ein Image als moderner Sender aufbauen können, sagte Emmelius. „Unsere Zuschauer sind im Schnitt fast zehn Jahre jünger als die des Hauptprogramms und damit im Schnitt Anfang 50.“ Strebe der Sender, mit derzeit etwa 30 Millionen Euro Programmetat, einen höheren Marktanteil an, sei mehr Geld nötig. „Um zwei Prozent zu erreichen, würde es auch mehr Budget brauchen“, sagte Emmelius.

Dass Serien wie „Wege zum Glück – Spuren im Sand“, die das ZDF wegen zu geringer Quoten absetzt, in ihrem Kanal auslaufen, ist für Emmelius kein Widerspruch. „Das eine ist natürlich, dass wir auch Programme aus dem Hauptprogramm integrieren wollen und müssen, sonst würden wir es mit einem solchen Etat überhaupt nicht schaffen, so einen Sender zu fahren.“ ZDFneo sei auch ein Komplementär zum ZDF. „Dann müssen wir die Erwartungshaltung jener Zuschauer, die das zu Ende sehen möchten, auch ernst nehmen und berücksichtigen.“[Dorit Koch/ps]

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